Prominenter chilenischer Priester in Laienstand versetzt

Papst Franziskus hat den chilenischen Geistlichen Cristian Precht „von Amts wegen und zum Wohle der Kirche“ in den Laienstand versetzt. Das teilte die Erzdiözese Santiago am Wochenende mit.

Die Entscheidung sei „unanfechtbar“, hieß es. Gegen den 77-jährigen Precht wird seit Jahren wegen Missbrauchsvorwürfen ermittelt. Die katholische Kirche Chiles hatte den Vatikan bereits im Jahr 2012 gebeten, entsprechende Untersuchungen zu übernehmen.

Einsatz für Menschenrechte

Precht genoss in seinem Heimatland wegen seines Einsatzes für die Menschenrechte während der Militärdiktatur (1973-1990) große Sympathien. Nach der Diktatur arbeitete der in Santiago geborene Geistliche unter anderem als Kommentator für das chilenische Radio und verschiedene Printmedien. Von 1995 bis 1999 war Precht als stellvertretender Generalsekretär des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM tätig.

Papst Franziskus hatte zur Klärung der Vorwürfe einen Sondergesandten nach Chile geschickt und die gesamte Chilenische Bischofskonferenz in den Vatikan gebeten. In einem historischen Schritt boten im Mai 32 chilenische Bischöfe dem Papst wegen der Vorgänge ihren Rücktritt an. Inzwischen nahm Franziskus die Rücktritte von fünf Bischöfen an.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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