Bono konfrontiert Papst mit Missbrauch in der Kirche
Er habe ihm gesagt, dass „es für einige Menschen so aussieht, als würden die Täter mehr geschützt als die Opfer“, sagte der 58-jährige Sänger nach der halbstündigen Begegnung am Mittwoch.
Papst „außergewöhnlicher Mann“
„Wir sprachen über die Gefühle des Papstes zu dem, was in der Kirche passiert ist“, berichtete der Sänger. „Man kann den Schmerz in seinem Gesicht sehen, und ich hatte das Gefühl, er hat es ernst gemeint“, sagte Bono. „Er ist ein außergewöhnlicher Mann in außergewöhnlichen Zeiten“, sagte der Sänger aus Irland. Das als privat deklarierte Treffen von Bono mit dem Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche fand im vatikanischen Gästehaus Santa Marta statt.
APA/AFP/Vatican Media/Handout
In Irland wurden mutmaßlich über Jahrzehnte tausende Kinder durch katholische Priester sexuell missbraucht. Bei einem Besuch in dem Land hatte Franziskus im August um Vergebung gebeten.
Bildungsarbeit großes Thema
Der eigentliche Grund für den Besuch war, dass Bono das päpstliche Projekt Scholas Occurrentes unterstützt. Mit der Schulinitiative sollen Begegnungen junger Menschen auf der ganzen Welt gefördert werden. Bono ist für sein politisches Engagement bekannt und hatte schon Franziskus’ Vorvorgänger Johannes Paul II. getroffen.
Bono erzählte, dass in afrikanischen Ländern teilweise Mädchen aufgrund ihres Geschlechts vom Schulbesuch ausgeschlossen würden. Die Gespräche mit der von Papst Franziskus gegründeten Stiftung Scholas Occurrentes seien sehr positiv verlaufen. Es sei so etwas wie „Liebe auf den ersten Blick“ gewesen, so Bono wörtlich.
religion.ORF.at/APA/AFP/KAP/dpa