Synode wird eigenen Brief an die Jugend richten

Die noch bis 28. Oktober im Vatikan tagende Bischofssynode will zum Ende ihres Treffens nicht nur ein Abschlussdokument, sondern auch einen Brief an junge Leute veröffentlichen.

Das teilte der Leiter der vatikanischen Medienabteilung, Paolo Ruffini, mit. Der Brief soll demnach von acht Synodenteilnehmern aus verschiedenen Weltregionen erarbeitet werden und wird danach im Plenum abgestimmt, berichtete Ruffini beim täglichen Pressebriefing im Vatikan am Donnerstag.

Nicht nur Bischöfe beteiligt

Der Gruppe gehören neben vier Bischöfen mit Anastasia Indrawan von der Jugendkommission der indonesischen Bischofskonferenz und der US-Ordensschwester Briana Regina Santiago zwei junge Gasthörerinnen, Taize-Prior Frere Alois Löser sowie der Jugendbeauftragte der italienischen Bischofskonferenz, Michele Falabretti, an.

Aus den Reihen der Bischöfe ist Banguis Erzbischof Kardinal Dieudonne Nzapalainga für Afrika in dem Gremium, für Europa der französische Weihbischof Emmanuel Gobilliard aus Lyon, aus Australien Sydneys Erzbischof Anthony Colin Fisher und für Südamerika Eduardo Horacio Garcia, Bischof der argentinischen Diözese San Justo.

Der Vorschlag für einen direkt an die Jugend der Welt gerichteten Brief sei aus den Reihen der Synodenväter gekommen und werde nun mit der Zustimmung des Papstes umgesetzt, berichtete Ruffini. Als hauptsächliche Themen der jüngsten Synodenberatungen nannte der Leiter der vatikanischen Kommunikationsabteilung weiterhin Migration und Umweltfragen sowie Sklaverei und Menschenhandel.

Migration: Afrikanischer Kardinal mahnt Europa

Der äthiopische Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel kritisierte beim Synoden-Pressebriefing Grenzschließungen in Europa gegenüber Flüchtlingen, die Hilfe brauchten. Der Kontinent müsse sich seiner christlichen Wurzeln besinnen. Es sei eine christliche Verpflichtung, den Fremden und Hilfesuchenden aufzunehmen. Die meisten jungen Migranten, so Souraphiel, blieben auf afrikanischem Boden, erinnerte der Kardinal.

Hauptgrund für die Migrationsbewegungen seien Armut, Korruption und Konflikte, erläuterte der Vorsitzende der Äthiopischen Bischofskonferenz laut „Vatican News“. Zudem verurteilte Kardinal Souraphiel in diesem Zusammenhang Waffenhandel. Auch der Heilige Stuhl könne sich zu dessen Bekämpfung noch stärker engagieren.

Hoffnung auf Reichweite

Er hoffe darauf, dass die Ergebnisse der Jugendsynode Jugendlichen auf der ganzen Welt erreichen würden, sagte der äthiopische Kardinal abschließend. Er hoffe dies vor allem mit Blick auf jene Jugendlichen, die keinerlei Mittel besäßen, um überhaupt zu hören, was die Kirche für sie zu sagen versuche. „Denn in einigen Gegenden, lassen Sie mich ehrlich formulieren, geht es für die jungen Menschen zunächst ums Überleben, bevor man über andere Dinge wie Internetzugang und weitere moderne technische Fragestellungen sprechen kann.“

religion.ORF.at/KAP

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