Kapuziner veranstalten „Eselfachtagung“
Die Tagung steht im Kontext der am Wochenende eröffneten Niederösterreichischen Landesausstellung „Welt in Bewegung“, an der sich die Kapuziner mit Augenzwinkern beteiligen. Während in den Ausstellungsräumen die in Wiener Neustadt bis 1945 produzierten Flugzeuge und Automobile („Austro Daimler“) gezeigt werden, gibt es im Kapuzinerkloster einen großen Eselgarten.
Kapuziner/R. Judt
Dabei erinnern die Kapuziner an die Rolle des Esels für die Verkündigung des Evangeliums: „Der Esel war über die Jahrhunderte Begleiter von Bettelbrüdern, im Gegensatz zum Pferd der weltlichen Herrscher. Er war so ein Symbol der Bescheidenheit. Biblisch ist der Esel ein Friedenssymbol“, heißt es im Begleitfolder.
Kapuziner öffnen Kloster
Während der Landessaustellung bis 10. November öffnen die Wiener Neustädter Kapuziner ihr Kloster. Menschen aus verschiedenen Lebenswelten wird Raum gegeben durch Angebote der „Offenen Kirche“ mit Live-Musik und Gebet, Tiersegnungen und Führungen zu verschiedenen Themen.
Höhepunkt der „1. Österreichischen Eselfachtagung“ soll am Sonntag die Eselwanderung durch die Innenstadt von Wiener Neustadt sein. Start ist um 11.00 Uhr beim Garten der Kapuziner in der Elazar-Benyoetz-Gasse.
Am längsten franziskanisch genutztes Kloster
Das Kapuzinerkloster Wiener Neustadt ist das einzige Kloster des Ordens in Niederösterreich und zugleich das am längsten franziskanisch genutzte Kloster der heutigen Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol. Im Jahr der Niederösterreichischen Landesausstellung in der Statutarstadt wird bei den Kapuzinern auch der Auftakt zum Jubiläumsjahr 2023 „400 Jahre Kapuziner in Wiener Neustadt“ gesetzt.
Veranstaltungshinweis
„Der kluge Esel – einst und jetzt. 1. Österreichische Eselfachtagung“, 6. und 7. April, Kapuzinerkloster Wiener Neustadt, Anmeldung erforderlich.
Die Präsentation fand im Oktober 2018 durch Bruder Marek Krol, Provinzvikar der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol mit Sitz in Wiener Neustadt, und dem Vorsteher des Wiener Neustädter Klosters, Guardian Bruder Tomasz Krawczyk, statt.
Wiener Neustadt ist seit jeher für den Kapuzinerorden ein elementarer Angelpunkt. Das Kapuzinerkloster bringt sich seit Jahrhunderten in das religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Leben in Stadt und Region ein und ist heute für seine aktive und groß aufgestellte Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbewegung von überregionaler Bedeutung bekannt. Auch innerhalb des Ordens nimmt es diesbezüglich eine herausragende Stellung in der gesamten Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol ein.
Präsenz seit dem 13. Jahrhundert
Die franziskanische Präsenz in der heutigen Kapuzinerniederlassung Wiener Neustadt geht auf das um 1250 gründete Minoritenkloster zurück. Sie wurde 1267 erstmals urkundlich genannt. Der bestehende Langchor wurde um 1330 errichtet. Im Jahre 1623 wurden die Gebäude an die Kapuziner übergeben, die in der Folge einen Umbau des Klosters begannen.
Die barocke zweigeschossige Vierflügelanlage um einen quadratischen Hof entstand aus einem Umbau des schon stark ruinösen Minoritenklosters. Im Pfortengang des Erdgeschosses gibt es gotische Wandmalereien von Petrus und Antonius aus dem 14. Jahrhundert.
religion.ORF.at/KAP