Vatikan: Chinesischer Untergrundbischof tot

Der Vatikan hat den Tod eines chinesischen Bischofs bekanntgegeben, der von der Regierung in Peking nie anerkannt worden war. Laut einer Mitteilung vom Montag starb Bischof Stefan Li Side bereits am 8. Juni im Alter von 92 Jahren an den Folgen einer längeren Krankheit.

Laut Vatikan-Angaben war Li am 15. Juni 1982 zum Bischof der Diözese Tianjin geweiht worden. Im päpstlichen Jahrbuch ist die Diözese allerdings seit 1951 ohne Leitung aufgeführt, wie Kathpress am Montag berichtete.

Li war 1955 in Tianjin zum Priester geweiht worden. 1958 wurde er festgenommen und war bis 1962 in Haft. Bereits im Folgejahr wurde er zu mehrjähriger Zwangsarbeit verurteilt, aus der er 1980 entlassen wurde.

Mehrmals verhaftet und eingesperrt

Nach der Bischofsweihe 1982 wurde Li 1989 zum dritten Mal verhaftet und saß bis 1991 im Gefängnis. 1992 schließlich verurteilten ihn die Behörden zu Hausarrest in den Bergen 60 Kilometer entfernt von Tianjin. Dort starb Li Anfang Juni.

Im September 2018 hatte der Vatikan mit Peking ein vorläufiges Abkommen zur Regelung von Bischofsernennungen geschlossen. In dem Zusammenhang hob der Papst die Exkommunikation mehrerer ohne seine Zustimmung geweihter Bischöfe auf, die allerdings von den chinesischen Behörden anerkannt sind. Umgekehrt erkannte Peking bislang nur wenige sogenannte Untergrundbischöfe an.

religion.ORF.at/KAP

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