US-Synagogen bieten Zuwanderern Schutz vor Razzien

Zahlreiche jüdische Gemeinden haben am Sonntag (Ortszeit) Migranten und Migrantinnen ohne Papiere Schutz vor Verhaftung durch die Einwanderungspolizei angeboten.

US-Präsident Donald Trump hatte für diesen Tag landesweite Razzien angekündigt, um illegale Zuwanderer abzuschieben. Tatsächlich gab es laut Medienberichten zunächst nur wenige Durchsuchungen. Die jüngste Initiative der Synagogen ist Teil der landesweiten „Sanctuary Cities“-Bewegung zum Schutz von Einwanderern. Die Bewegung wird von Bürgerrechtlern sowie christlichen, jüdischen und muslimischen Religionsgemeinschaften unterstützt.

Die jüdische Menschenrechtsorganisation T’ruah organisierte Schutzmaßnahmen für Menschen ohne gültige Papiere in landesweit 70 Synagogen. Der Organisation gehören mehr als 2.000 Rabbiner und Gemeindeleiter an. Sie lehnt solche Razzien als grausam ab, da sie Familien zerreißen und Angst schüren, wie es in einer Erklärung heißt.

Proteste im ganzen Land

Zahlreiche US-amerikanische Juden und Jüdinnen hatten sich zuletzt im ganzen Land organisiert, um gegen die Behandlung von Eingewanderten ohne Papiere zu protestieren. Darunter war die neu gegründete Gruppe „Never Again Action“. Für sie seien die Razzia-Ankündigungen eine gezielte Maßnahme der Trump-Regierung, um Einwanderer zu terrorisieren, so eine Sprecherin.

Die „New York Times“ hatte am Sonntag unter Berufung auf Beamte des Ministeriums für Heimatschutz berichtet, die Behörden hätten inzwischen von einer großen zeitgleichen Durchsuchung im ganzen Land Abstand genommen. Stattdessen sollen nun kleinere Kontrollen an ausgewählten Orten über mehrere Tage durchgeführt werden. Die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, eine heftige Kritikerin der Einwanderungspolitik Trumps, klärt über ihre Facebook-Seite Einwanderer und Einwanderinnen in verschiedenen Sprachen über ihre Rechte auf.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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