USA: Film über Tiroler Märtyrer-Pfarrer ausgezeichnet

Der Tiroler Film über den Märtyrerpfarrer Otto Neururer ist in den USA beim „Vero Beach Wine and Film Festival“ mit dem „Jury Award“ und dem „Audience Award“ von der Jury und vom Publikum für den besten Spielfilm ausgezeichnet worden.

Das berichtete der das ORF-Landesstudio Tirol am vergangenen Wochenende. Das „Vero Beach Wine and Film Festival“ gilt als eines der renommiertesten Filmfestivals weltweit. Der Tiroler Kinofilm „Otto Neururer - Hoffnungsvolle Finsternis“ von Hermann Weiskopf und Peter Mair zeigt das Leben des Götzner Pfarrers Otto Neururer, der als erster österreichischer Pfarrer in einem NS-Konzentrationslager ermordet wurde.

Regisseur Hermann Weiskopf zeigte sich nach dem Filmfestival in den USA überwältigt vom bisherigen Erfolg des Films: „Es freut mich ganz enorm zu sehen, wie berührt die Zuschauer von unserem Werk sind, und wie groß das Interesse jedes Mal ist, wenn wir im Anschluss an die Vorführung Publikumsfragen beantworten“, sagte Weiskopf. Es komme außerdem selten vor, dass sich das Publikum und die Jury bei der Vergabe der Preise einig seien.

Kino-Weltpremiere im Oktober in Innsbruck

Der Film wird auch bei weiteren Filmfestivals rund um den Globus gezeigt, so etwa beim „Portoviejo Film Festival“ in Ecuador, beim „West Europe International Festival“ im August in Brüssel, beim „Borderscene Film Festival“ in New Mexico/USA, beim „Over-The-Rhine International Film Festival“ in Cincinnati, Ohio/USA und beim „International Catholic Film Festival - Mirabile Dictu“ im Vatikan.

Die Kino-Weltpremiere feiert der Streifen am 4. Oktober im Metropolkino in Innsbruck. Die Veranstaltung soll der Startschuss für eine Tour durch ganz Österreich sein. Insgesamt 50 Vorstellungen soll es österreichweit geben. Die Veranstaltungen werden vom Regisseur Hermann Weiskopf, vom Drehbuchautor Peter Mair und zeitweise vom Ko-Produzenten Ottfried Fischer begleitet. Für 2020 wurden bereits weitere Kinotouren durch Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich angekündigt.

Der "Märtyrerpriester" Otto Neururer

APA/Diözese Innsbruck/Jae

Otto Neururer wurde von den Nazis grausam ermordet, 1996 wurde er seliggesprochen

Neururer 1996 seliggesprochen

Weil Neururer als damaliger Pfarrer von Götzens in Tirol einer jungen Frau von der Ehe mit einem aus der Kirche ausgetretenen und geschiedenen Nationalsozialisten abriet, verhaftete ihn die Gestapo am 15. Dezember 1938. Im KZ Buchenwald wurde der Priester für verbotenen Glaubensunterricht brutal bestraft: Man hängte Neururer nackt und kopfüber an den Füßen auf, 36 Stunden dauerte sein qualvoller Todeskampf. 1996 wurde der Tiroler von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) seliggesprochen.

Mit diesen Ereignissen werden im Kinofilm 70 Jahre später Heinz Fitz, ein alternder Schauspieler und früheres „Lebensborn-Kind“, die jugendliche Straftäterin Sofia und der an Parkinson erkrankte Pfarrer Anton - dargestellt vom selbst unter dieser Krankheit leidenden Ottfried Fischer - konfrontiert, als sie sich auf die Suche nach den Spuren des Seligen machen. Die Hauptfigur wird vom Osttiroler Lukas Zolger gespielt, Karl Merkatz ist in der Rolle des Brixener Fürstbischofs Josef Altenweisel zu sehen.

religion.ORF.at/KAP

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