Jemen: Diakonie bittet um Spenden

An die „vergessenen Katastrophe im Jemen“, wo ein anhaltender Konflikt abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit weiterhin „unermessliche Not“ erzeuge, erinnert die Diakonie in einer Aussendung am Freitag.

Die Katastrophenhilfe der evangelischen Hilfsorganisation bat für ihr Engagement im vom jahrelangen Krieg erschöpften Krisenstaat an der Südspitze der arabischen Halbinsel um Spenden.

Anlass für den Weckruf sind vor dem Hintergrund des Welttags der humanitären Hilfe (19. August) die jüngsten Gefechte in der jemenitischen Hafenstadt Aden. Von 30,5 Millionen Einwohnern des Krisenstaates seien 24 Millionen - 80 Prozent der Bevölkerung - auf humanitäre Hilfe angewiesen, berichtete die Diakonie.

Ausbreitende Cholera als „tödliche Gefahr“

Spendenmöglichkeit
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden unter dem Kennwort „Nothilfe Jemen“ auf das Konto IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333. Infos zur Katastrophenhilfe

Eine „tödliche Gefahr“ stelle derzeit die sich ausbreitende Cholera dar, allein im ersten Halbjahr 2019 seien 460.000 Verdachtsfälle gemeldet worden.

Abhilfe könnten nur sauberes Trinkwasser und ausreichend geschützte sanitäre Anlagen schaffen, erklärte die Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe, Nina Hechenberger. Zu beidem hätten derzeit knapp 18 Millionen Menschen keinen sicheren Zugang.

Unterstützung von Bäckereien

Die Abhängigkeit von Lebensmittelhilfen gefährde besonders das Leben der Schwächsten, so Hechenberger: Rund 2 Millionen Kinder unter fünf Jahren seien mangelernährt und somit auch besonders anfällig für Krankheiten.

Die Diakonie unterstützt Bäckereien im Regierungsbezirk Taizz, ein Gemeindekomitee soll die Verteilung von Brot-Gutscheinen organisieren. „In den besonders von Cholera betroffenem Bezirken Hajjah und Shabwa verteilen unsere lokalen Partner Hygiene-Kits, errichten Latrinen und setzen Trinkwasserstellen instand“, schilderte Hechenberger.

Der Jemen zählte schon vor dem Konflikt mit Saudi-Arabien zu den ärmsten Ländern der Erde. Jetzt sei die Infrastruktur völlig zusammengebrochen, teilte die Diakonie mit: 3,6 Millionen Menschen wurden intern vertrieben. Lebensgrundlagen der Bevölkerung, die vor allem auf Viehzucht und Fischfang basierten, wurden zerstört.

religion.ORF.at/KAP