Wien: Kirche vergibt Preis an Islamisches Gymnasium

Das Islamische Realgymnasium Wien (IRGW) hat am Mittwoch im Don-Bosco-Haus den Pilgrim-Jugend-Preis 2019 der Erzdiözese Wien erhalten. Die Schule überzeugte die Jury mit dem Projekt „Jahr der Nachhaltigkeit. Ökologie - Gesellschaft - Soziales“.

Nachhaltiges Handeln, ökologische Herausforderungen und sozial-spirituelles Engagement - das sind die Themen, mit denen sich die acht eingereichten Schulprojekte zum "befassen. Der Wiener Generalvikar Nikolaus Krasa zeigte sich vom Engagement aller teilnehmenden Schüler und Lehrer beeindruckt und fügte hinzu: „Letztendlich sind wir alle Gewinner, wenn es unserer Schöpfung gut geht.“

Schüler für Mülltrennung sensibiliert

Das Siegerprojekt startete bereits im September 2018. „Wir haben die Schülerinnen und Schüler für Nachhaltigkeit sensibilisieren können. Mülltrennung wurde an unserer Schule zu einem großen Thema, zudem wurden interreligiöse Dialoge geführt“, beschrieb Johanna Schilcher, Projektleiterin und Lehrerin am Islamischen Realgymnasium, das Siegerprojekt.

Laut der neuen Pilgrim-Direktorin Herta Ucsnik gehe es in allen eingereichten Projekten um gegenseitiges Helfen. Es sei wunderbar zu sehen, wie viele religiöse Einrichtungen, Schulen und Schüler gemeinsamen an Idee arbeiten. „Die Natur zu erhalten und die Zukunft zu bewahren ist unser aller Anliegen“, würdigte Ucsnik alle Teilnehmenden.

Gewinner des Pilgrim-Jugend-Preises: Das Islamische Realgymnasium aus Wien

Kathpress/Lukas Cioni

Das Islamische Realgymnasium überzeugte die Pilgrim-Jury

Klimaschutz - Thema in Schulen

Viele Lob gab es für die Schüler und Lehrer auch von der Wiener Schulamtsleiterin Andrea Pinz. Sie freue sich sehr, „dass nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz zentrale Anliegen der öffentlichen und unserer katholischen Schulen sind. Es wurden tolle Projekte eingereicht“, so Pinz. Das Engagement der jungen Menschen zeige zudem der erwachsenen Generation „was es heißt, Verantwortung auf der Welt zu übernehmen“.

Dankbar für die eingereichten Schulprojekte zeigte sich auch der frühere langjährige Pilgrim-Direktor Johann Hisch: „Die ganze Welt wurde in den Blick genommen. Pilgrim bedeutet Pilger - wir sind Gast auf Erden und werden diese wieder verlassen, aber hoffentlich so, dass die nächsten Generationen auch eine lebenswerte Welt vorfinden. Bewusst leben, Zukunft geben.“

Erstmals 2018 vergeben prämiert der Pilgrim-Jugend-Preis der Wiener Erzdiözese herausragende Schulprojekte in gesellschaftsrelevanten Bereichen wie Nachhaltigkeit und sozialem Engagement.

Schulen mit spirituell-ökologischem Konzept

Die Schul- und Bildungsinitiative Pilgrim umfasst bereits 262 Schulen bzw. Institutionen im In- und Ausland, die von der um Spiritualität und Nachhaltigkeit bemühten Initiative zertifiziert wurden. „Pilgrim“ ist ein Zertifikat für Schulen, die sich damit zu jährlich mindestens einer fächerübergreifenden Aktion für eine bessere und gerechtere Zukunft aller Menschen verpflichten.

Das für alle Religionen offene spirituell-ökologische Konzept zielt zudem auf Nachhaltigkeits-Bildung in allen Unterrichtsfächern in den Lehrplänen vor. Der Religionsunterricht und insbesondere auch der interreligiöse Dialog spielen dabei naturgemäß eine zentrale Rolle. Pilgrim wurde 2003 in der Erzdiözese Wien gegründet und hat neben Österreich auch Mitglieder in Deutschland, Polen, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Taiwan, Peru und in der Ukraine.

religion.ORF.at/KAP

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