Auschwitz-Gedenkstätte: Leiter von Papst geehrt

Der Leiter des staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau, Piotr Cywinski, ist mit dem päpstlichen Ehrenzeichen „Pro Ecclesia et Pontifice“ („Für Kirche und Papst“) ausgezeichnet worden.

Der Warschauer Erzbischof Kardinal Kazimierz Nycz hat dem 47 Jahre alten Historiker in der erzbischöflichen Residenz der polnischen Hauptstadt den Orden und die Urkunde für seine Arbeit übergeben, die er stets mit christlicher Inspiration geleistet habe.

Der Erzbischof von Lodz, Grzegorz Rys, würdigte Cywinski in seiner Laudatio als „Mensch des Mutes, des Dialogs und der Verantwortung“. Dank ihm konserviere die Gedenkstätte des ehemaligen NS-Vernichtungslagers nicht alte Spaltungen, sondern arbeite für die Einheit der gesamten Menschheit. An der Zeremonie am vergangenen Dienstag nahmen laut Bericht auch der Vatikanbotschafter in Polen, Erzbischof Salvatore Pennacchio, und Polens Oberrabbiner Michael Schudrich teil.

Zwei Mio. Besucher im Jahr

Cywinski leitet die Gedenkstätte, die jährlich zwei Millionen Menschen besuchen, seit 2006. Polens Regierung verlängerte seine Amtszeit im Dezember um weitere drei Jahre. Von 1982 bis 1993 lebte der in Warschau geborene Pole in der Schweiz und Frankreich, weil sein Vater aus politischen Gründen dorthin auswanderte. 2002 promovierte er am Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Von 1996 bis 2000 war er Vizepräsident und von 2000 bis 2010 Präsident des „Klubs der katholischen Intelligenz“ in Warschau.

Dem Internationalen Auschwitz-Rat gehört er seit dessen Gründung im Jahr 2000 an und diente ihm die ersten sechs Jahre als Sekretär. Seit 2009 leitet Cywinski auch die Stiftung Auschwitz-Birkenau. Sie soll den Erhalt der Überreste des ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers sicherstellen.

religion.ORF.at/KAP

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