Homophobie: Pastor wegen Verhetzung angeklagt

Ein deutscher evangelischer Pastor ist wegen seiner Aussagen über Homosexualität von der Staatsanwaltschaft Bremen wegen Volksverhetzung angeklagt worden.

Der Mann habe bei einem Eheseminar im Oktober 2019 Homosexuelle pauschal als Verbrecher und Homosexualität als „Degenerationsform der Gesellschaft“ bezeichnet, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Seine Äußerungen habe er später auch auf die Videoplattform Youtube hochgeladen.

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft sind einzelne Ausschnitte daraus volksverhetzend, da sie den öffentlichen Frieden störten und zu Hass gegen einen Teil der Bevölkerung aufgrund sexueller Orientierung anstachelten.

Angriff auf die Menschenwürde

Zudem liege ein Angriff auf die Menschenwürde der betroffenen Menschen vor. Der Pastor selbst hatte erklärt, er habe sich nicht auf Homosexuelle bezogen, als er während des Eheseminars von Verbrechern gesprochen habe, sondern auf „Aggressoren“, die die Gemeinde immer wieder diffamiert hätten.

Der Kirchenausschuss der Bremischen Evangelischen Kirche hatte wegen der umstrittenen Äußerungen im Mai bereits ein Disziplinarverfahren gegen den Pastor eingeleitet.

religion.ORF.at/dpa