Papst appelliert an internationale Helfer für Libanon

Papst Franziskus hat seine Forderung nach internationaler Hilfe für den Libanon nach der verheerenden Explosion in Beirut bekräftigt. Dabei waren am Dienstag mehr als 150 Menschen getötet und mehr als 6.000 Menschen verletzt worden.

„Die Katastrophe vom vergangenen Dienstag erfordert von allen, angefangen bei den Libanesen, eine Zusammenarbeit für das Gemeinwohl dieses geliebten Landes“, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag nach dem Angelus-Gebet zu Besuchern auf dem Petersplatz in Rom.

„Ich erneuere meinen Appell an die internationale Gemeinschaft für eine großzügige Hilfe.“ Die Bischöfe und Priester in dem Land forderte er auf, sich in Bescheidenheit um die Menschen zu kümmern und auf Prunk zu verzichten, „denn euer Volk leidet, es leidet sehr“.

Anhgelusgebet

REUTERS/Remo Casilli

Papst Franziskus hat seine Forderung nach internationaler Hilfe für den Libanon nach der verheerenden Explosion in Beirut bekräftigt

Franziskus erinnerte daran, dass der Libanon eine ganz spezielle Identität habe mit dem Nebeneinander vieler Kulturen. „Gewiss, dieses Zusammenleben ist nun sehr fragil, das wissen wir. Aber ich bete, dass es mit Gottes Hilfe und dem ehrlichen Mitwirken von allen wieder aufblühen kann, frei und gestärkt“, sagte der Papst, der am Freitag selbst eine Spende von 250.000 Euro nach Beirut veranlasst hatte.

Forderung nach atomwaffenfreier Welt

Seine Forderung nach einer atomwaffenfreien Welt hat Papst Franziskus ebenfalls bekräftigt. „Ich erneuere meine Forderung, für eine Welt zu beten, die völlig frei ist von Atomwaffen, und sich dafür einzusetzen“, sagte er laut Kathpress bei seinem Mittagsgebet.

Dabei gedachte der Papst der „tragischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki“ vor 75 Jahren am 6. und 9. August 1945. Gleichzeitig erinnerte er „bewegt und dankbar“ an seinen Besuch der beiden Städte im November 2019. Bei seiner Ansprache in Hiroshima am 24. November hatte Franziskus allein schon den Besitz von Nuklearwaffen als „unmoralisch“ verurteilt.

Papst Franziskus besteigt das Flugzeug nach Panama, wo er am katholischen Weltjugendtag teilnimmt

Reuters/Remo Casilli

Papst Franziskus bei seinem Japan-Besuch im Jahr 2019

Diese Aussage wiederholte der Papst in den vergangenen Tagen in einem Brief an die Gedenkstätte von Hiroshima: „Die Nutzung der Atomenergie zu Kriegszwecken ist unmoralisch, ebenso wie der Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist“, schrieb er.

religion.ORF.at/APA/dpa

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