Byzanz – Zentrum eines Weltreichs Amerika unter Waffen

ORF/BBC/Fred Fabre

„Byzanz – Zentrum eines Weltreichs“ und „Amerika unter Waffen – Trauma einer Nation“

Byzanz, Konstantinopel, Istanbul – eine einzige Stadt wird zum Zentrum zweier Weltreiche und zur Heimat für die unterschiedlichsten Religionen.

Logo von Kreuz & Quer

ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 4. Juli 2017
um 22.35 Uhr, ORF 2 und 06. Juli 2017, um 11.55 ORF 2

Der britische Historiker Simon Sebag Montefiore macht sich in einer dreiteiligen Dokumentation auf eine Spurensuche in der Metropole am Bosporus, um die abenteuerliche Geschichte dieser Stadt lebendig werden zu lassen.

Im ersten Teil, den „kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel – am Dienstag, dem 4. Juli 2017, um 22.35 Uhr in ORF 2 zeigt, stehen die antiken griechischen Ursprünge von Byzanz und der späterer Wandel zur Hauptstadt eines christlichen Weltreiches im Fokus. Teil 2 und 3 folgen am 11. bzw. 18. Juli.

Unter dem Titel „Trauma einer Nation“ steht am 4. Juli um 23.20 Uhr der zweite Teil des preisgekrönten Films „Amerika unter Waffen“ (im englischen Original „Under the Gun“) von Stephanie Soechtig auf dem Programm von „kreuz und quer“.

„Byzanz – Zentrum eines Weltreichs“ (1)

Es ist ein wahrhaft erstaunlicher Aufstieg. Denn die Anfänge der Stadt sind alles andere als heilig: Zunächst ist Byzantion, so der Name der ursprünglichen griechischen Siedlung, wenig mehr als ein bescheidenes Fischerdorf.

In der Antike war der Ort schließlich gar berüchtigt für seine Trunkenbolde und die Zügellosigkeit seiner Bewohner. Ein Kaiser aber änderte das Schicksal der Stadt für immer. Er sollte als Konstantin der Große zu einem der einflussreichsten Herrscher der Weltgeschichte werden und setzte einen geradezu unerhörten Schritt: Er verließ Rom und machte Byzanz zu seiner neuen Hauptstadt.

Kaiser Konstantin tat jedoch noch mehr. Er selbst war – unter dramatischen Umständen – zum Christentum bekehrt worden und weihte seine neue Hauptstadt seinem neuen Gott. Damit begann ein neues Zeitalter für die „Stadt des Konstantin“, wie sie nun hieß.

Konstantinopel war nicht länger eine Randerscheinung der Weltgeschichte, sondern stand als imperiale Hauptstadt des gesamten Römischen Reiches im Zentrum der Macht. Die Stadt wird damit allerdings immer wieder auch zum Schauplatz blutiger Konflikte.

Lange Zeit nehmen etwa Ikonen in der orthodoxen Glaubenspraxis der byzantinischen Ostkirche eine überaus wichtige Rolle ein. Doch angesichts schwindender militärischer Erfolge kommt die Vermutung auf, Gott könnte seinen Gläubigen die extreme Ikonenverehrung übel nehmen.

Ikonen gelten als „Fenster zum Göttlichen“, sie werden zutiefst verehrt. Nun aber geraten sie in den Verdacht, am Niedergang des einstmals so großen Byzantinischen Weltreichs Schuld zu haben. Der „Bildersturm“ setzt dem überaus gewaltsam ein Ende. Zahlreiche Ikonen werden verbrannt oder auf andere Weise zerstört, viele Mönche werden getötet.

Und schließlich stehen die Armeen einer neuen, islamischen Offenbarung bereit, um das byzantinische Reich zu erobern. Von der arabischen Halbinsel aus unternehmen sie politisch und religiös motivierte Eroberungszüge.

Bereits im Jahr 717 steht erstmals ein Heer unter Führung der Nachfolger des Propheten Mohammed vor den Toren von Konstantinopel, um die Stadt zu belagern. Für dieses Mal müssen die Belagerer unverrichteter Dinge wieder abziehen. Doch neues Unheil naht für die prachtvolle Metropole am Bosporus.

Regie: Anna Cox
(deutsche -Bearbeitung: Sabine Aßmann)

Byzanz – Zentrum eines Weltreichs Amerika unter Waffen

ORF/Atlas Films

„Amerika unter Waffen“ – Teil 2: „Trauma einer Nation“

Von der alleinerziehenden Mutter bis hin zum Mitglied der Nachbarschaftswache: Für viele US-Bürgerinnen und US-Bürger ist die Handfeuerwaffe bereits zum täglichen Begleiter geworden.

Schuldzuweisungen, Bekenntnisse und Diskussionen – im zweiten Teil von „Amerika unter Waffen“ wird den Motiven der Waffennarren, der Historie des Phänomens und der Rolle des Gesetzgebers in den USA auf den Grund gegangen.

Einschätzungen bekannter Experten und Politiker im Kampf gegen Waffenmissbrauch beleuchten zwei Seiten einer Debatte, die nicht nur die Bevölkerung in den USA spaltet, sondern inzwischen weltweit geführt wird.

Die fünffache Mutter Shannon Watts ist ehemalige Geschäftsführerin einer Kommunikationsagentur. Der Amoklauf an der Sandy-Hook-Schule erschütterte sie so sehr, dass sie am nächsten Tag eine Facebook-Gruppe ins Leben rief.

Daraus ging die Protestbewegung „Moms Demand Action“ hervor. Heute hat die Gruppe einen Ableger in jedem US-Bundesstaat und gehört zur Organisation „Everytown for Gun Safety“ – der größten Organisation für die Prävention von Waffengewalt mit mehr als drei Millionen Mitgliedern.

Die demokratische US-Abgeordnete Robin Kelly setzt sich für die Förderung der öffentlichen Sicherheit ein – vertritt sie doch einige der gefährlichsten Bezirke Chicagos; Waffengewalt ist dort fast alltäglich. Sie veröffentlichte 2014 den „Kelly Report on Gun Violence in America“ – den ersten staatlichen Jahresbericht über die aktuelle Waffensituation in Amerika. Darin werden auch Lösungsansätze präsentiert, um Amerikas Waffenproblem an der Wurzel zu packen.

Regisseurin Stephanie Soechtig ist mehrfach ausgezeichnete Autorin, Produzentin und Dokumentarfilmemacherin. Bei der Premiere von „Amerika unter Waffen“ auf dem Sundance Film Festival 2016 wurde der Film mit Standing Ovations gefeiert. Das Fernsehnetzwerk EPIX nannte die Dokumentation den „besten Film über das Waffengesetz seit ‚Bowling for Columbine‘“.

Ein Film von Stephanie Soechtig
(deutsche Bearbeitung: Sabine Aßmann)