Hungersnot in Kenia

APA/Helmut Fohringer

Dürre in Afrika: Hilfe für Kenia aus Österreich

Dürre in Afrika: Hilfe für Kenia aus Österreich | Wie man Mann wird: 25 Jahre „Der Weg der Männer“ | „Gott nahe sein….“: Einsiedler in Saalfelden über sein „Lebensprojekt“ | Erinnerung als Aufgabe: Der Kinofilm „Die Geschichte der Liebe“

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 16.07.2017, 12.30 Uhr, ORF 2 und 18.07.2017, 10.00 Uhr, ORF III

Dürre in Afrika: Hilfe für Kenia aus Österreich

In Ostafrika zeichnet sich die größte Hungersnot seit rund sieben Jahrzehnten ab: Die UNO befürchtet, dass diesen Sommer 20 Millionen Menschen in Somalia, Äthiopien, Süd-Sudan, Uganda und Kenia verhungern könnten.

Seit Jahren fallen die Regenzeiten aus, die Kamele verenden, den Menschen in der betroffenen Region fehlt damit die Lebensgrundlage. Auch im Norden Kenias ist die Situation dramatisch: Ohne Lebensmittelhilfe können die Menschen dort nicht überleben.

Die österreichische Caritas – und auch „Nachbar in Not“ – sind in der Region seit 2011 aktiv. Ein ORF-Team hat sich angesehen, wie die Hilfe ankommt und welche langfristigen Konzepte entwickelt werden, um die Menschen in der Region Marsabit auf eine neues Leben abseits der Viehwirtschaft vorzubereiten.

Bericht: Christian Jänsch, Länge: 3 Minuten

Wie man Mann wird: 25 Jahre „Der Weg der Männer“

Viele Kulturen und Religionen kennen so genannte Initiationsriten. Das sind Rituale, durch die etwa junge Menschen in die Welt der Erwachsenen begleitet werden. Bei einer Initiation geht es um die Aufnahme in eine Gruppe und meist auch um den Übergang zu einer neuen Lebensstufe.

Taufe und Firmung wären etwa Initiationen, wie sie die katholische Kirche kennt. Aber es gibt auch Wege ganz anderer Art, zum Beispiel auf dem Weg der „Mannwerdung“: Der US-amerikanische, buddhistische Mönch Gregory Campbell ortete da vor 25 Jahren ein Manko, vor allem bei Männern in Europa. Und so entwickelte er gemeinsam mit anderen Männern eine Seminarreihe.

Das Ziel: Männer sollen einander unterstützen und in ihrer menschlichen – männlichen – Entwicklung zur Seite stehen. Daraus ist das europäische Netzwerk “Der Weg der Männer” entstanden. Im kirchlichen Bildungshaus Greisinghof in Oberösterreich wurde nun das 25-Jahr-Jubiläum des Netzwerks mit einem Kongress zum Thema “Das Erbe der Väter” begangen.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 6 Minuten

„Gott nahe sein….“: Einsiedler in Saalfelden über sein „Lebensprojekt“

„Eine Stadt sucht einen Einsiedler“ - Anfang des Jahres landete die Stadt Saalfelden im Salzburger Pinzgau in den internationalen Schlagzeilen, als sie die 350 Jahre alte Klause am Palfen neu besetzen wollte. Mehr als 50 Bewerber aus aller Welt wollten Eremit in Saalfelden werden.

Das Rennen machte schließlich der 58-jährige Belgier Stan Vanuytrecht. Mittlerweile hat sich der pensionierte Landvermesser und Artillerieoffizier in der Eremitage eingelebt. Er führt ein Leben ohne Strom und fließendes Wasser, dafür mit viel Zeit für das Gebet nach der Regel des Heiligen Benedikt.

Eremit zu sein bedeutet allerdings keineswegs die totale Isolation – zumindest nicht in Saalfelden. Bruder Stan, der auch geweihter Diakon ist, bietet Pilgern, Ratsuchenden und Menschen in Lebenskrisen die Möglichkeit zum Gespräch.

Einfach war auch Bruder Stans eigene Biographie nicht. Eine schmerzhafte Scheidung und ein finanzieller und gesundheitlicher Zusammenbruch zwangen ihn, sein Leben zu überdenken. Das Eremitenleben in Saalfelden sieht er nun als sein „Lebensprojekt“. In der Stille und Einfachheit will er vor allem eins: Gott nahe sein.

Bericht: Stefan Ludwig, Länge: 7 Minuten

Erinnerung als Aufgabe: Der Kinofilm „Die Geschichte der Liebe“

Der von Filmen wie „Zug des Lebens“ oder „Das Konzert“ bekannte Drehbuchautor und Regisseur Radu Mihaileanu hat den Bestseller „Die Geschichte der Liebe“ („The History of Love“) von Nicole Krauss eindrucksvoll verfilmt.

Im jüdischen Stedtl Ostpolens entspinnt sich eine große Liebe zwischen Leo und Alma. Leo ist ein begabter Schriftsteller und beginnt ein Buch über Alma, die „meistgeliebte Frau der Welt“ zu schreiben. Dann kommen die Nazis - und mit ihnen Tod und Vertreibung.

Die Liebenden werden auseinandergerissen. Das Buch erreicht seine Alma nicht. Als die beiden einander in New York wiedersehen, ist sie längst verheiratet. Leo bleibt allein. Er ist schon ein alter Mann, da kommt das Buch auf verschlungenen Pfaden und in spanischer Übersetzung doch noch nach New York.

Einem fünfzehnjährigen jüdischen Mädchen, das auch Alma heißt, wird es zur Inspiration. Über Kontinente und Generationen hinweg wird die Geschichte der Liebe weitererzählt. Radu Mihaileanus Filme sind bekannt für ihre Leichtigkeit und ihren liebevollen Humor. Dabei behält der Regisseur die großen, schweren Themen fest im Blick.

„Das Stedtl wurde vernichtet, eine Zivilisation ausgelöscht“, sagt er im Gespräch mit der „Orientierung“, „aber der Geist, die Sprache, die Denkweise haben überlebt. Unsere Aufgabe ist die Erinnerung.“

Bericht: Christian Rathner, Länge: 9 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl