Papst in Bogota

Osservatore Romano/Handout via REUTERS

Mission der Versöhnung: Papst Franziskus zu Gast in Kolumbien

Mission der Versöhnung: Papst Franziskus zu Gast in Kolumbien | Frauen in Kolumbien: Kampf gegen Gewalt | Mossul nach dem IS-Terror: Christen kehren zurück

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 10.09.2017, 12.30 Uhr, ORF 2 und am 12.09.2017, 10.35 Uhr, ORF III

Mission der Versöhnung: Papst Franziskus zu Gast in Kolumbien

Papst Franziskus löst ein Versprechen ein: Er hatte Kolumbien seinen Besuch zugesagt, sollte der Friedensprozess mit der Guerilla-Organisation FARC abgeschlossen sein. Genau das ist vor wenigen Monaten – nach rund 50 Jahren kriegerischer Handlungen im Land – geschehen. Die Erwartungen an den Papstbesuch sind hoch.

Dementsprechend herzlich war der Empfang für den Pontifex aus Rom. Hunderttausende Menschen säumten die Straßen vom Flughafen in die Hauptstadt Bogotà. Wie wichtig der Papst für den kolumbianischen Friedensprozess war, hat Staatspräsident Santos bestätigt: Ohne Franziskus´ Unterstützung, so Santos, hätte er wohl aufgegeben.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 6 Minuten

Im „Orientierung“-Schaltgespräch: ORF-Vatikankorrespondentin Mathilde Schwabeneder

Frauen in Kolumbien: Kampf gegen Gewalt

Tagtägliche Gewalt zählt zu den größten Problemen Kolumbiens und besonders davon betroffen sind Frauen: Im vergangenen Jahr wurden im Schnitt jeden Tag zwei Frauen umgebracht – viele von ihnen vom eigenen Partner. Das Land beginnt nun, nachdem die Regierung nach fünf Jahrzehnten Krieg endlich Frieden mit der FARC-Guerilla geschlossen hat, jene Probleme aufzuarbeiten, die lange Zeit unter den Teppich gekehrt worden sind.

Frauenmorde sind eines davon. Zwei besonders aufsehenerregende Fälle haben in Kolumbien ein Schlaglicht auf die Thematik geworfen: Nach der Ermordung der Architektin Viviam Urrego und kurze Zeit später der Studentin Rosa Cely - beide an beliebten, öffentlichen Orten - kam es im ganzen Land zu Protesten gegen die frauenfeindliche Justiz und die Laschheit der Behörden.

Bis heute arbeiten die Hinterbliebenen der Mordopfer unermüdlich daran, Bewusstsein für die epidemische Gewalt gegen Frauen zu schaffen. Mit Erfolg: 2015 wurde „Feminizid“- der Mord an einer Frau aufgrund ihres Geschlechts – als eigener Straftatbestand eingeführt.

Auch die katholische Kirche betreibt mit ihrer Kampagne „Podemos cambiarlo“ („Wir können es ändern“) seit fast zehn Jahren engagierte Aufklärungsarbeit - mit dem Ziel, die Gewaltspirale zu durchbrechen. Im aktuellen „Orientierung“-Beitrag aus Kolumbien erzählen die Angehörigen von Viviam Urrego und Rosa Cely von ihrem Kampf um Gerechtigkeit.

Bericht: Caroline Haidacher, Länge: 9 Minuten

Mossul nach dem IS-Terror: Christen kehren zurück

Es ist gut drei Jahre her, da verließen irakische Christen in und um die Stadt Mossul panikartig ihre Häuser. Sie flohen vor den Dschihadisten des so genannten Islamischen Staates, der ihre Heimat überfallen und erobert hatte.

Christen wurden damals vom IS vor die Wahl gestellt: „Entweder konvertiert ihr zum Islam, ihr verschwindet oder ihr werdet umgebracht.“ Ein christlicher Massenexodus begann. Viele Christen wanderten ins Ausland, in die USA, Kanada, Europa oder Australien aus. Andere harrten in den Flüchtlingsunterkünften im kurdischen Teil des Nordirak aus.

Nun hat die irakische Armee in den vergangenen Monaten Mossul und die christlichen Dörfer rund um die Stadt vom IS zurückerobert. Damit beginnt die langsame Rückkehr der Christen in ihre alten Heimatorte. Angesichts der Zerstörungen ist es kein einfacher Neuanfang. Ein „Orientierung“-Team hat einige christliche Dörfer südlich von Mossul besucht und berichtet vom wieder erwachenden christlichen Leben im Irak nach der IS-Herrschaft.

Bericht: Karim El-Gawhary, Länge: 7 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl