Papst Franziskus in Genf

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„Ökumenischer Pilger“: Papst Franziskus zu Gast in Genf

„Ökumenischer Pilger“: Papst Franziskus zu Gast in Genf | Bischof Alois Schwarz: Schwieriger Start in St. Pölten | Geschichte mit Zukunft: 800 Jahre Diözese Graz-Seckau | Grammatik des Helfens: Franz Küberl und seine „Mission“

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 24.06.2018, 12.30 Uhr, ORF 2 und am 26.06.2018, 08.30 Uhr, ORF III und am 30.06.2018, 11.30 Uhr, ARD-alpha

„Ökumenischer Pilger“: Papst Franziskus zu Gast in Genf

Es ist eine eintägige Kurzvisite, die Papst Franziskus am Donnerstag (21.6.) nach Genf geführt hat. Der Anlass: der 70. Jahrestag der Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), der in Genf seinen Hauptsitz hat und weltweit rund 350 Kirchen – v.a. protestantische, orthodoxe und anglikanische - zu seinen Mitgliedern zählt.

Auch wenn die römisch-katholische Kirche als größte christliche Gemeinschaft dem ÖRK nicht angehört, so arbeitet man doch in vielen Belangen zusammen. Genau dieses Gemeinsame zu stärken, scheint wohl auch ein wesentliches Ziel der Reise des Papstes zu sein.

Er wird seinen zehnstündigen Besuch u.a. dazu nützen, mit führenden ÖRK-Vertretern zusammenzutreffen, einem Friedenstreffen von ÖRK-Mitgliedern aus Nord- und Südkorea beizuwohnen und mit etwa 40.000 Menschen im Genfer Palaexpo-Messezentrum eine Messe zu feiern. Ein „Orientierung“-Team hat den Papst auf seinem Flug in die Schweiz – im offiziellen „Papst-Flugzeug“ - und bei seinem Besuch in Genf begleitet.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 6 Minuten

Bischof Alois Schwarz: Schwieriger Start in St. Pölten

Am 1. Juli übernimmt Alois Schwarz im Dom zu St. Pölten den Bischofsstab von Klaus Küng, der fast 14 Jahre lang die Diözese geleitet hat und altersbedingt in den Ruhestand tritt. Alois Schwarz ist gebürtiger Niederösterreicher, seine Heimat liegt in Hollenthon in der Buckligen Welt.

Schwarz wurde im Februar 1997 zum Bischof geweiht, er war Weihbischof in der Erzdiözese Wien, bevor er nach Kärnten gerufen wurde. 17 Jahre lang prägte er die Geschicke der römisch-katholischen Kirche in Kärnten. Dieser Tage kocht im südlichsten Bundesland Österreichs die Gerüchteküche hoch, nicht zuletzt wegen zweier Artikel, die in der Wochenzeitschrift „News“ erschienen sind. Von „Intrigen und Affären“ ist die Rede.

Der 66-Jährige wird für Personalentscheidungen kritisiert, er solle außerdem in einem „Abhängigkeitsverhältnis“ zu zwei Frauen stehen. Schwer wiegt der Vorwurf, Schwarz habe einen Diakon gedeckt, der vor mehr als 30 Jahren sexuellen Missbrauch begangen haben soll.

Im Gespräch mit der „Orientierung“ weist Bischof Alois Schwarz die Anschuldigungen zurück. Er verweist auf die Unabhängige Opferschutzanwaltschaft - die sogenannte „Klasnic-Kommission“ - und die zuständigen Gerichte. Der Diakon sei außerdem nicht mehr im kirchlichen Dienst, so Schwarz. Gerüchte rund um Mitarbeiterinnen kommentiere er nicht, er habe immer einen „korrekten Umgang“ mit Frauen gepflegt.

Bericht: Sandra Szabo, Mitarbeit: Marcus Marschalek; Länge: 7 Minuten

Geschichte mit Zukunft: 800 Jahre Diözese Graz-Seckau

“Glauben wir an unsere Zukunft? Ist Armut unfair? Was würdest Du morgen zurücklassen?” Anhand dieser und weiterer sechs Fragen möchte sich die römisch-katholische Kirche in der Steiermark mit ihrer Vergangenheit, ihrer Gegenwart und ihrer Zukunft auseinandersetzen.

Der Anlass: das 800-jährige Bestehen der Diözese Graz-Seckau, der heute flächenmäßig größten Diözese Österreichs. Den Blick in die Vergangenheit wagt man mit einer Ausstellungsreihe an unterschiedlichen Standorten.

Unter dem Titel “Last und Inspiration” beschäftigt man sich etwa im Grazer Priesterseminar mit Reformation und Gegenreformation sowie mit der Bedrohung durch osmanische Truppen im 16. Jahrhundert. Die Gegenwart wiederum ist Thema auf acht Bühnen, die für jeweils eine Woche in zahlreichen Städten und Dörfern der Steiermark Station machen.

Sie sollen Plattformen für Fragen und Diskussionen sein und zum Mitmachen bei diversen Aktionen einladen. In so genannten “Pilotpfarren” steht die Zukunft im Fokus. Hier werden seit drei Jahren Prinzipien für ein „natürliches und gesundes Wachstum“ von Pfarren erprobt. Gefragt wird aber auch, was hinter sperrig klingenden Begriffen wie “bevollmächtigende Leitung” oder “gabenorientierte Mitarbeiterschaft” stehen könnte.

Erste Ergebnisse sollen nun zum Jubiläum präsentiert werden. Ein „Orientierung“-Team hat verschiedene Schauplätze des Jubiläumsprogramms besucht und mit Bischof Wilhelm Krautwaschl und einigen anderen von insgesamt mehr als 820.000 Katholikinnen und Katholiken der Diözese gesprochen.

Bericht: Marcus Marschalek, Nina Oezelt; Länge: 6 Minuten

Grammatik des Helfens: Franz Küberl und seine „Mission“

Die Bereitschaft, nicht nur dem Nächsten, sondern auch einem Fremden zu helfen, ist in den großen Weltreligionen tief verankert. Dennoch ist Helfen ein schwieriges Unterfangen.

„Helfen hat Grenzen. Du musst zur Kenntnis nehmen, dass Du nicht alles tun kannst, was Du denkst“, meint der ehemalige Caritas-Präsident Franz Küberl, der sein Leben lang davon beseelt war, „dass es schon in dieser Welt mehr Gerechtigkeit geben soll – nicht erst in der Vollendung der Welt, wo wir es erwarten und erhoffen.“

Trotz seiner Pensionierung ist Franz Küberl in seiner Helfer-Mission unermüdlich weiter tätig. Ein ORF-Team hat ihn für den „kreuz-und-quer“-Film „Zu Hilfe – Warum Helfen schwierig ist“ getroffen und mit ihm über das Helfen gesprochen.

Bericht: Zoran Dobrić, Länge: 6 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl