Stephansdom

ORF/Martin Cargnelli

„Die Freiheit kam im Mai“ - Lesung-Livestream vom Stephansplatz

Harald Krassnitzer, Adele Neuhauser, Heinz Fischer oder auch Michael Landau: Hundert Persönlichkeiten absolvieren am Sonntag, 7. Oktober, bis Mitternacht eine “Marathonlesung” in Wien.

Gelesen wird aus dem Buch „Die Freiheit kam im Mai“ des griechischen Schriftstellers Iakovos Kambanellis in einem Zelt auf dem Stephansplatz.

Live aus dem Veranstaltungszelt neben dem Wiener Stephansdom

Kambanellis berichtet darin in autobiographischen Rückblenden von seiner Zeit der Haft im KZ Mauthausen, aber auch davon, wie die Bevölkerung der umliegenden Dörfer die befreiten Häftlinge aufnahm, wie „notorische Nazibauern“ mit ihnen umgingen und wie das Leben in Freiheit neu gelernt werden musste.

Katholiken gegen NS-Regime

50 Jahre hat es gedauert, bis das Buch ins Deutsche übersetzt und vom österreichischen Publizisten Franz Richard Reiter verlegt wurde, der nun auch die „Marathonlesung“ unter dem Ehrenschutz von Kardinal Christoph Schönborn, dem lutherischen Bischof Michael Bünker und Oberrabbiner Arie Folger veranstaltet.

Dass die Lesung am 7. Oktober stattfindet, ist kein Zufall. An diesem Tag im Jahre 1938 kam es zu einer der größten Demonstrationen, die je auf von Nationalsozialisten besetztem Gebiet durchgeführt wurden: einer spontanen Kundgebung von tausenden Katholikinnen und Katholiken gegen die NS-Gewaltherrschaft. Als Vergeltung stürmten Mitglieder die Hitlerjugend tags darauf das Erzbischöfliche Palais und verwüsteten es.

Als „Orientierung SPEZIAL“ wird die „Marathonlesung“ am 7.10.2018 live ins Internet übertragen und ist als Livestream zwischen 10.00 und 23.45 Uhr unter der Web-Adresse religion.ORF.at abrufbar.

Übertragung: Marcus Marschalek, Günter Sadek-Sonnenberg