Verena Wondrak und Christoph Schiele (CliniClowns) mit Patientin im Franz-Joseph-Spital.

ORF/Metafilm

Wenn man trotzdem lacht - Clowns im Krankenhaus

Weihnachten ist eine ganz besondere Zeit im Spital. Das spüren auch die Clowndoktoren von den Organisationen „Cliniclowns“ und „Rote Nasen“, die inzwischen in vielen Kliniken in Österreich zum Alltag gehören.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 24. Dezember 2018
um 23.30 Uhr, ORF 2

Die Clowns sehen ihre Berufung darin, die kleinen und großen Patienten nicht nur kurzzeitig zu „bespaßen“, sondern sie stellen die menschliche Begegnung in den Mittelpunkt: Sie wollen Lebensfreude schaffen, Leichtigkeit bringen und nachhaltig Perspektiven ändern.

Insgesamt 149 Clowns waren 2018 für die beiden großen Organisationen „Cliniclowns“ und „Rote Nasen“ österreichweit im Einsatz. Ihr Publikum sind vor allem Kinder und Senioren, aber auch erwachsene Patienten und Menschen in Flüchtlingsheimen. In den Einrichtungen sind sie inzwischen meist gern gesehene Gäste: Auch das Personal lacht gern, und die Clownseinsätze sind für Patienten, Spitäler und Versicherungen kostenlos – die Arbeit wird über Spenden finanziert.

Filmemacher Stefan Ludwig hat Clowns in Wien und Innsbruck mit der Kamera begleitet und dabei erfahren, wie sie mit den ganz großen menschlichen Emotionen konfrontiert werden: Geburt und Tod, Freude und Leid erleben sie unmittelbar mit. Die Rolle des Clowns ermöglicht es ihnen, Patienten in kurzer Zeit sehr nahe zu kommen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Krankenhausclowns heute eine jahrelange professionelle Ausbildung haben, in der sie sich auch intensiv mit ihrer eigenen Persönlichkeit auseinandersetzen müssen. Denn wirklich herzlich lachen kann ein Publikum nur, wenn der Clown seine eigenen privaten Schwächen „der Clownfigur zur Verfügung stellt“. Zum Handwerkszeug gehört neben Tricks und Musik auch eine feine Sensibilität für das Befinden des Publikums. Denn die erste Frage lautet immer: „Dürfen wir hereinkommen?“

Gute Clowns pflegen eine kindliche Offenheit, eine bewusste Naivität – für den Menschen, für die Stimmung im Krankenzimmer, für den Augenblick. Dadurch entsteht oft Unerwartetes - ein lautes Kinderlachen, ein plötzlicher Moment der Stille, ein spontanes gemeinsames Spiel. Solche emotionalen Geschenke anzunehmen, sagen erfahrene Clowns, das macht die Spiritualität des Clowns aus.

Eine Hoffnungsgeschichte zum Weihnachtsfest.

Ein Film von Stefan Ludwig
Regie: Stefan Ludwig
Redaktion: Helmut Tatzreiter