Im Herzen von Notre-Dame
„Im Herzen von Notre-Dame“ präsentiert die Besonderheiten des weltberühmten Gotteshauses aus acht Jahrhunderten, von denen manche durch den Brand zerstört worden sind. In der Dokumentation sind sie in ihrer ganzen Schönheit und Bedeutung noch einmal zu sehen.
Unter anderem führt der Film in den 800 Jahre alten Dachstuhl. Er galt in seiner Art als einmalig: der sogenannte „Wald“ (la forêt), gezimmert aus uralten, zum Teil damals schon wiederverwendeten Eichenbalken, die noch aus dem zwölften Jahrhundert stammten.
ORF/Mediawan
Eine der wichtigsten Reliquien konnte – wie andere Kunstschätze – aus der brennenden Notre-Dame gerettet werden: Die „Dornenkrone Christi“, die Jesus bei seiner Passion getragen haben soll. Die Überlieferung berichtet von der Verehrung einer Dornenkronen-Reliquie nach 1030 n. Chr. in Jerusalem. Sie gelangte über Konstantinopel letztlich nach Paris und überstand auch die Französische Revolution – eine Zeit, in der sie zur Sicherheit im Vatikan verwahrt wurde. Seither wurde in Notre-Dame nur noch eine Hälfte der Dornenkrone verehrt, während die andere Hälfte im Vatikan verblieb.
Die heutige Hauptorgel, eine der berühmtesten und größten der Welt, hat den Brand ohne massive Schäden überstanden. Die Tradition der Orgelmusik in Notre-Dame geht bis mindestens ins 14. Jahrhundert zurück. Die heutige große Orgel stammt aus den 1730er Jahren und wurde von François Thierry gebaut. Sie verfügt über rund 8.000 Pfeifen.
Ein Film von Martin Blanchard