Kirchenraum der Konzilspfarre St.Paul in Salzburg

Pfarre St.Paul in Salzburg

‚Zur Freiheit hat uns Christus befreit‘

Live aus der Konzilspfarre St.Paul in Salzburg wurde der Katholischer Gottesdienst von ORF2 und ZDF übertragen. Mit der Gemeinde feierten Dechant Peter Hausberger und Pastoralassistentin Ingrid Leitner.

Entscheidend für den Apostel Paulus waren die eigene Erfahrung der Liebe Gottes und ein Glaube, der durch die Liebe wirksam wird - „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“, schrieb er an die Gemeinden in Galatien, herkömmliche Festlegungen hinterfragend. Es geht nicht um Beliebigkeit, sondern um Denken und Handeln aus der Erfahrung der Liebe Gottes.
Am 23. Jahrestag der Kirchweihe der Pfarrkirche Salzburg-St.Paul nimmt die feiernde Gemeinde diesen Satz des Apostels Paulus als Motto: „Für die christlichen Kirchen ist es auch heute ein hoher Anspruch, von der Freiheit Christi her zu denken und zu handeln“, ist Dechant Peter Hausberger überzeugt.

Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst

Lesung: Gal 5,1.13-18

Zur Freiheit hat uns Christus befreit.
Steht also fest und lasst euch nicht wieder
durch ein Joch der Sklaverei belasten!
Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden,
Brüder und Schwestern.

MUSIK

„Kyrie-Litanei“: GL 715,1

„Gloria, Ehre sei Gott“: GL 169

Halleluja: GL 175,6

Gabenbereitung: GL 470 „Wenn das Brot, das wir teilen“

Sanctus: GL 200

„Deinen Tod, o Herr, verkünden wir“ GL 201,1

„Christe, du Lamm Gottes“ GL 715,4

Danklied GL 927 „Wer glaubt, ist nie allein“

Musikalische Gestaltung:

Chor der Konzilspfarre St.Paul sowie Jugendensemble und Kindergartenkinder unter der Leitung von Brigitte Fränzl

Orgel: Peter Mittendorfer

Musikalische Leitung und Sologesang: Markus Ennsthaller

Nur gebraucht nicht die Freiheit zum Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe! Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Geist ist Gott, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.

Evangelium: Joh 4,19-24

Jesus begegnet einer Frau aus Samária am Jakobsbrunnen:
Die Frau sagt zu Jesus:
Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist.
Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet und ihr sagt:
In Jerusalem ist der Ort, wo man anbeten muss.
Jesus sagt zu ihr:
Glaube mir, Frau, es kommt eine Stunde,
da ihr den Vater weder auf diesem Berg noch in Jerusalem anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen, denn das Heil ist aus den Judäern.
Aber es kommt eine Stunde, und jetzt ist sie da, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden.
Der Vater sucht nämlich solche, die ihn anbeten. Geist ist Gott, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.

Dient einander durch die Liebe

Predigt

Liebe Gottesdienstgemeinde hier in der Kirche und in aller Welt!
In der Gegend des heutigen Ankara, im damaligen Galatien, befanden sich christliche Gemeinden, die Paulus selber gegründet hatte und an die er einen Brief richtet, aus dem die heutige Lesung genommen ist. „Zur Freiheit hat uns Christus befreit.“ In den Gemeinden des Paulus waren Menschen aller Kulturen und Stände, Sklaven und Freie, Brüder und Schwestern in Christus. Würdige und freie Söhne und Töchter Gottes sind sie. Aber: Geht bei so viel Freiheit nicht die Moral den buchstäblichen Bach hinunter? Wie verhindert man Unsittlichkeit und Unmoral? Zu welcher Freiheit ruft Paulus auf? In seinem Berufungserlebnis hat Paulus die Liebe und Gnade Gottes intensiv erfahren.
Deswegen ist für Paulus die zentrale Forderung jüdisch-christlicher Ethik so wichtig: „Dient einander durch die Liebe! … Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“ Im Liebesgebot liegt der tiefste Sinn aller Gebote.
Die Liebe gibt das Wie vor, denn die Liebe will nicht verletzen und zerstören. Doch sie wagt es, das als richtig Erkannte in Klarheit zu tun. Paulus hat aus der Freiheit heraus, zu der uns Christus befreit, Herkömmliches radikal hinterfragt und manches aufgegeben. Er hat sich mit der Freiheit, zu der Christus befreit, eingelassen auf die Welt, mit der er es jeweils zu tun hatte. Als Paulus-Pfarre spüren wir den Anspruch, auch unser Handeln danach auszurichten, dass die verzeihende und befreiende Liebe Gottes unser Leben bestimmt.

Bildregie: Thomas Bogensberger

gottesdienst@orf.at