Papst in Mozambique im Papamobil

APA/AFP/Gianaluigi Guercia

„Mut zum Frieden“ – Papst Franziskus in Südostafrika

„Mut zum Frieden“ – Papst Franziskus in Südostafrika | Wenn die Not ruft… - 50 Jahre Diakonie Katastrophenhilfe | Juden zweiter Klasse? - Äthiopier in Israel

Sendungsprofil Orientierung

ORF

15.9.2019, 10.30 Uhr, ORF 2
16.9.2019, 9.30 Uhr, ORF III
21.9.2019, 11.30 Uhr, ARD ALPHA

„Mut zum Frieden“ – Papst Franziskus in Südostafrika

Von eine rund einwöchigen Afrikareise ist Papst Franziskus am vergangenen Dienstag zurückgekehrt. Die Stationen: Mauritius, Madagaskar – dort predigte er vor etwa einer Million Menschen – und Mosambik.

Frieden und Versöhnung - das war das große Thema in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo. Immer wieder forderte Papst Franziskus die jahrzehntelang verfeindeten Parteien FRELIMO und RENAMO auf, „Mut zum Frieden“ zu beweisen und endlich einen Schlussstrich unter den immer wieder aufflackernden Bürgerkrieg zu ziehen.

Die dauerhafte Versöhnung war dann das Leitmotiv in seiner Begegnung mit Jugendlichen unterschiedlicher Religionen. „Solidarität ist die beste Waffe“, um den Lauf der Geschichte zu ändern. Doch Franziskus sprach in der Schlussmesse in Mosambik auch die großen Probleme des Landes an: Korruption, extreme Armut und soziale Ungerechtigkeit. Obwohl Mosambik über große Ressourcen – vor allem Gasvorkommen – verfügt, gehört das Land zu den zehn ärmsten der Erde.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 10 Minuten

Wenn die Not ruft… - 50 Jahre Diakonie Katastrophenhilfe

„Katastrophen brechen immer über uns herein, das ist eine große Erschütterung“, so die Direktorin der evangelischen Diakonie Österreich, Maria Katharina Moser. Genau deshalb sei auch die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe – unmittelbar, am Ort des Geschehens – von so großer Bedeutung.

Dort, wo Menschen zu Opfern von Naturkatstrophen, Krieg und Vertreibung werden, ist das Netzwerk im Einsatz – und das seit nunmehr 50 Jahren. Eine kleine Gruppe um den ehemaligen Jugendpfarrer Ernst Gläser war es, die sich damals des Anliegens annahm.

Als 1969 Banja Luka, eine Stadt im heutigen Bosnien-Herzegowina, von einem schweren Erdbeben erschüttert wurde, erbrachte ein Spendenaufruf an evangelische Pfarrgemeinden 87.000 Schilling – der Grundstein der Diakonie Katastrophenhilfe Österreich war gelegt. In den vergangenen fünf Jahrzehnten wurden hunderte Hilfsaktionen durchgeführt, wobei die Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen im Zentrum der Arbeit steht.

Was der Organisation außerdem wichtig ist: Auch nach einer Katastrophe will man den Menschen zur Seite stehen und ihnen nachhaltige Hilfe zukommen lassen. Das gilt auch für die fruchtbare Kooperation der Diakonie Katastrophenhilfe mit der Hilfsorganisation „Philanthropy“ der serbisch-orthodoxen Kirche.

Der „Orientierung“-Beitrag zeigt Beispiele dieser Zusammenarbeit und ruft Etappen der 50 Jahre währenden Geschichte der Diakonie Katastrophenhilfe in Erinnerung.

Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 7 Minuten

Juden zweiter Klasse? - Äthiopier in Israel

Brennende Autos, blockierte Straßen, Tränengas: Anfang des Sommers sind in Israel gewaltsame Proteste völlig außer Kontrolle geraten. Demonstriert haben aus Äthiopien stammende Juden. Der Anlass: Ein gerade einmal 18-Jähriger war von einem Polizisten unter ungeklärten Umständen erschossen worden.

Nicht der erste Fall dieser Art, aber der explosive Gewaltausbruch bei den Protesten danach hat das ganze Land wachgerüttelt und zumindest für kurze Zeit die Rolle einer besonderen Bevölkerungsgruppe in Israel in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt: Juden aus Äthiopien, die in den 1980er-Jahren im Rahmen der Geheimaktion „Moses“ nach Israel gebracht worden sind.

Sehen sie sich selbst als israelische Bürger zweiter Klasse? Erleben sie als afrikanische Juden mit dunkler Hautfarbe Rassismus? Wird ihre besondere Form des Judentums anerkannt? Und hat sich seit den Protesten irgendetwas verändert? Die „Orientierung“ hat darüber – wenige Tage vor der Parlamentswahl am 17. September - mit Vertretern der rund 150.000 Mitglieder zählenden äthiopischen Gemeinschaft in Israel gesprochen sowie Politiker und Religionsexperten befragt.

Bericht: Tim Cupal, Länge: 7 Minuten

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl