D: Experten warnen vor Ausbreitung von „Nikab-Shops“

Experten warnen vor der Ausbreitung sogenannter Nikab-Shops in Deutschland, in denen Vollverschleierungen für muslimische Frauen angeboten werden.

Diese Geschäfte seien „nicht nur Modeläden, sondern Teile einer salafistischen Infrastruktur“, sagte die Leiterin des Zentrums Globaler Islam der Universität Frankfurt am Main, Susanne Schröter, am Dienstag im dem ARD-Magazin „Report Mainz“. Zudem würden dort Schleier sogar schon für zweijährige Mädchen verkauft.

Eine verschleierte Frau probiert einen Nikab vor einem Spiegel an

Reuters/Fahad Shadeed

„Nikab-Shops“ könnten als Zentren für die Weitergabe von Informationen dienen, so Experten(Symbolfoto)

„Treffpunkte für Salafisten“

Die Geschäfte seien Zentren, „in denen auch Informationen weitergegeben werden und die auch als Treffpunkte für Salafistinnen und Salafisten fungieren“, sagte Schröter weiter. „Die Szene ist klar extremistisch, sie ist beunruhigend und es erfordert Handlungsbedarf“, sagte die Wissenschaftlerin weiter.

Verdeckte Aufnahmen zeigen laut „Report Mainz“, wie eine Verkäuferin versucht, Druck auf eine Kundin auszuüben, sich zu verschleiern. Von einer „schockierenden“ Entwicklung spricht dem Magazin zufolge der Freiburger Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi, „besonders wenn es um die Indoktrination der Kinder geht“. In einigen der Geschäfte würden auch Symbole gezeigt, die mit der Dschihadisten-Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) in Verbindung gebracht werden.

Vergleich mit rechtsextremer Szene

Expertin Susanne Schröter sieht in den Geschäften laut „Report Mainz“-Website eine Parallele zu Läden, die im rechtsextremen Bereich Anhänger mit Produkten versorgen: „Das sind Läden in denen die Symbole einer Bewegung erworben werden können und das hat man in der rechten Szene auch.“ In diese Richtung einer „extremistischen Konsumkultur“ würde sie auch die Nikab-Geschäfte einordnen.

religion.ORF.at/AFP

Mehr dazu:

Links: