Parolin lädt Papst-Kritiker zum Dialog ein
Das sagte der zweithöchste Repräsentant des Heiligen Stuhls nach dem Papst am Donnerstag am Rande einer Veranstaltung in Rom. Diejenigen, die nicht einverstanden seien, bekundeten ihre Missbilligung; „aber über diese Sachen muss man argumentieren, man muss versuchen, sich zu verstehen“, sagte Parolin laut dem italienischen Sender „Rainews24“.
Das Schreiben der Papstkritiker mit dem lateinischen Titel „Correctio filialis de haeresibus propagatis“ (Kindliche Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Häresien) hatte sich seit dem vergangenen Wochenende vor allem über traditionalistische Blogs verbreitet.
APA/AP/ANSA/Claudio Peri
Vorwurf der Häresie
Darin heißt es, durch sein Dokument „Amoris laetitia“ und weitere Aussagen habe der Papst häretische Positionen zur Ehe, Moral und Sakramentenempfang vertreten. Schuld an diesem Einfluss seien vor allem der Modernismus, der sittliche Wahrheiten relativiere, sowie der Einfluss des „Häretikers“ Martin Luther auf das Denken von Franziskus.
Unterschrieben ist der „Zurechtweisungs-Brief“ von Laien und Klerikern, unter ihnen etwa der deutsche Schriftsteller Martin Mosebach, der frühere Chef der Vatikanbank IOR Ettore Gotti Tedeschi sowie der Generalobere der traditionalistischen Priesterbruderschaft Pius X., Bernard Fellay. In den vergangenen Tagen haben unter anderem der Theologe und Erzbischof Bruno Forte sowie der einflussreiche Kurienkardinal Marc Ouellet die Kritik an Papst und „Amoris laetitia“ als sachlich falsch zurückgewiesen.
religion.ORF.at/KAP
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(religion.ORF.at; 24.9.2017)