Caritas: „Willkommensbuch“ für Neujahrsbaby fertig

Das aus Tausenden Glückwünschen zusammengestellte „Willkommensbuch“ für das Wiener Neujahrsbaby Asel ist fertig. Das teilte Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner jetzt in einem Video in den Sozialen Netzwerken mit.

Schwertner dankte allen, die dazu Beiträge geleistet haben. Entstanden ist der Band nach einem „Flowerrain“, einer spontan von Schwertner initiierten Gegenreaktion auf Hasspostings im Internet, die das Foto mit dem kurz nach Jahresbeginn in der Krankenanstalt Rudolfstiftung geborenen Mädchen, seiner Kopftuch tragenden Mutter und dem Vater ausgelöst hatte. Diesen Shitstorm wollte der Caritas-Vertreter so nicht stehenlassen - und mit ihm 33.000 Internet-User, die Willkommensbotschaften für das Neugeborene verfassten.

Kardinal und Präsident dabei

In dem nun daraus gebündelten Buch finden sich auch die Glückwünsche von Kardinal Christoph Schönborn und Bundespräsident Alexander Van der Bellen, die sich auf ihren Facebook-Accounts am „Flowerrain“ beteiligten. „Jedes Kind ist ein Zeichen der Hoffnung“, betonte der Wiener Erzbischof. Van der Bellen wies darauf hin, dass „alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten geboren sind“. Und im Stil der laufenden Caritas-Kampagne fügte er hinzu: „Zuversicht und Zusammenhalt sind größer als Hass und Hetze. Willkommen, liebe Asel.“

Internationale Berichte

Schwertners „Flowerrain“ sorgte weltweit für Medienaufmerksamkeit, u. a. die „New York Times“, der britische „Independent“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und Medien in China, Südamerika und Australien brachten Berichte über die Solidaritätsaktion in Österreich. Dem tat auch der Umstand keinen Abbruch, dass Facebook nach Beanstandungen des Inhalts das „Flowerrain“-Posting kurzzeitig vom Netz nahm und erst nach Interventionen wieder online stellte.

„Starkes und ermutigendes Zeichen“

Schwertner zeigte sich überwältigt von der Resonanz auf seine Initiative. Er finde es großartig, dass so viele Menschen dem „Hate Speech“ (etwa: Hasssprache) im Internet eine Absage erteilen, sagte er gegenüber Kathpress. Das sei ein „starkes und ermutigendes Zeichen“ nicht nur für Asel und ihre Eltern, sondern für ganz Österreich.

Es mache einen Unterschied, ob Hass im Internet - in diesem Fall „antiislamische Tiraden übelster Sorte“ - einfach hingenommen oder dem im Sinne der Caritas-Überzeugung „Liebe ist größer als Hass“ aktiv entgegengetreten werde.

religion.ORF.at/KAP

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