Vietnams Vize-Regierungschef trifft Papst Franziskus
Der kommunistisch regierte Staat zählt zu den wenigen Ländern, zu denen der Heilige Stuhl keine offiziellen diplomatischen Beziehungen unterhält. Trotzdem wird der stellvertretende vietnamesische Ministerpräsident den Papst besuchen, wie das vatikanische Presseamt am Mittwoch mitteilte.
Erst Ende September hatte Franziskus in einer ebenfalls unüblichen Geste zum Tod des vietnamesischen Präsidenten Tran Dai Quang kondoliert. Quang bekleidete seit April 2016 das eher repräsentative Amt des Staatschefs. Mächtigster Mann in Vietnam ist der Generalsekretär der Kommunistischen Partei.
Bemühen um Annährung
Nach dem Ende des Vietnamkriegs hatten die Machthaber 1975 die Kontakte zum Heiligen Stuhl abgebrochen. Zuletzt bemühten sich beide Seiten um eine Annäherung. Im November 2016 besuchte Quang den Papst im Vatikan. Von den gut 90 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern Vietnams werden sechs bis sieben Millionen als Christen geführt; die Katholikinnen und Katholiken sind mit 26 Diözesen und einem Anteil von sieben Prozent an der Gesamtbevölkerung die mit Abstand größte christliche Kirche in dem asiatischen Land.
Derzeit unternimmt der Vatikan auch diplomatische Annäherungen an die Volksrepublik China. Die Kirchenpolitik der kommunistischen Regime in China und Vietnam weist große Ähnlichkeiten auf.
religion.ORF.at/KAP
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(religion.ORF.at; 05.03.2018)