Missbrauchsopfer loben Papst Franziskus
Die Entlassung der Bischöfe stellt laut Opfervertreter Abel Soto Flores einen „historischen Schlag“ dar. Damit öffne sich „eine kleine Tür der Hoffnung“ für Betroffene, die teils bis heute noch nicht über ihre Leiden sprechen könnten, sagte Flores der US-amerikanischen Onlinezeitung Crux (Mittwoch). Im gleichen Beitrag äußerte ein anderer Vertreter chilenischer Missbrauchsopfer, Juan Carlos Cruz, Respekt für das Vorgehen von Papst Franziskus.
Nachdem er, Cruz, gesehen habe, wie der Vatikan agiere und welche Widerstände es gebe, habe er den Eindruck, dass „das, was der Papst tut, nicht einfach ist“. Cruz war auf Einladung des Papstes im Frühjahr eine Woche mit zwei anderen Männern im Vatikan zu Gast, um Ursachen und Konsequenzen des Missbrauchsskandals zu erörtern.
„Härteste Starfe“ für Kleriker
Papst Franziskus hatte am Samstag den in Deutschland lebenden chilenischen Erzbischof Francisco Cox Huneeus (84) und den früheren Bischof von Iquique in Chile, Marco Antonio Ordenes Fernandez (53), in den Laienstand versetzt. Dies ist die härteste Strafe, die das Kirchenrecht für Kleriker vorsieht.
Reuters/Stefano Rellandini
„Dankbar“ für Bemühungen des Papstes
Cruz sagte weiter laut Crux, die Situation müsse für den Papst „erschöpfend und eine enorme Spannung“ sein. Aber wenn Franziskus das Problem nicht „radikal“ löse, werde er die Krise nie hinter sich lassen. Zwar sei noch viel zu tun; aber seit Januar habe sich in der katholischen Kirche ein „bedeutender Wandel“ vollzogen, so Cruz. Damals hatte Franziskus Vertuschungsvorwürfe gegen den inzwischen abgesetzten chilenischen Bischof Juan Barros noch als „Verleumdung“ bezeichnet.
Cruz räumte ein, als Missbrauchsopfer wünsche er sich, dass die Aufklärung innerhalb der Kirche schneller verlaufe. Angesichts der Widerstände sei er dem Papst jedoch „aufrichtig dankbar“.
religion.ORF.at/KAP
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