Papst taufte 27 Kleinkinder zur „Taufe des Herrn“
Bei den Täuflingen - 15 Mädchen und 12 Buben - handelte es sich vor allem um Kinder von Vatikanangestellten. Franziskus erinnerte an die Verantwortung der Eltern bei der Glaubensweitergabe. Es sei ihr gelebtes Beispiel, über das die Kinder gegenseitige Liebe, Frieden und die Gegenwart Jesu kennenlernten.
APA/AFP/Vatican Media/Handout
An der Feier unter Michelangelos berühmtem Fresko des „Jüngsten Gerichts“ nahmen mit den kleinen Täuflingen und deren Eltern auch 53 Taufpaten und rund 220 Angehörige teil. Gemeinsam mit dem Papst feierten die Messe der für die Armenfürsorge zuständige Kardinal Konrad Krajewski und Kurienerzbischof Georg Gänswein. Ferner konzelebrierten der Präsident der Päpstlichen Diplomatenakademie Erzbischof Giampiero Gloder, der auch Vizekämmerer ist, sowie Bischof Fernando Vergez, Generalsekretär der Regierung des Vatikanstaates.
Glauben „im Dialekt der Familie“
Papst Franziskus sagte, bevor die Kinder den Glauben im Religionsunterricht lernten, müsse er „im Dialekt der Familie“ weitergegeben werden. Dabei komme es auf das persönliche Vorbild der Eltern an. Den Eheleuten riet er, nie vor den Kindern zu streiten. Dass Paare sich stritten, sei normal; „es wäre ungewöhnlich, wenn es nicht so wäre“, sagte Franziskus. „Aber macht es so, dass die Kinder es nicht hören, dass sie es nicht sehen - ihr kennt nicht die Angst, die ein Kind bekommt, wenn es die Eltern streiten sieht.“
Johannes Paul II. (1978-2005) hatte die Zeremonie am Fest der Taufe des Herrn, die anfangs im Petersdom, in der Benediktionsaula oder in der päpstlichen Privatkapelle stattfand, 1994 in die berühmte Kapelle mit den Fresken Michelangelos verlegt.
Öffentliche Taufen zu zwei Anlässen
Benedikt XVI. (2005-2013) nahm die während der letzten Krankheitsjahre von Johannes Paul II. unterbrochene Tradition wieder auf. Seit 2014 taufte Papst Franziskus insgesamt 180 Kinder in der Sixtinischen Kapelle.
Der Terminkalender des Papstes sieht öffentliche Taufen zu zwei Anlässen im Jahr vor: In der Osternacht nimmt er erwachsene Taufbewerber aus der Diözese Rom in die Kirche auf, am Fest „Taufe des Herrn“ spendet er das Sakrament Kleinkindern. Daneben können weitere Taufen in der Hauskapelle des Papstes stattfinden, jedoch in privater Form.
religion.ORF.at/KAP/KNA
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(religion.ORF.at; 11.1.2018)