Pflege: Caritas vermisst „großen Wurf“
„Wir brauchen einen großen Wurf“, sagte Bodmann dem Branchenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation „risControl“. Mit der Valorisierung des Pflegegeldes sei ein wichtiger Schritt getan, aber weder die Valorisierung noch zuletzt die Abschaffung des Pflegeregresses könne eine Gesamtreform der Pflege ersetzen, so die Caritas.
Der Reformdruck werde weiter steigen angesichts der Prognose einer Verdoppelung der Zahl an über 80-Jährigen bis zum Jahr 2050. „Wenn wir uns also heute keine Gedanken machen, wie wir die Pflege in Österreich organisieren wollen, haben wir bereits morgen große Probleme.“
APA/Hans Punz
Drei konkrete Punkte
Konkret müsse eine solche Pflegereform drei Punkte umfassen bzw. berücksichtigen: Zum einen brauche es eine „flächendeckende und leistbare Unterstützung der Betroffenen selbst“; weiters gehe es um „bestmögliche Begleitung der pflegenden Angehörigen“ und schließlich auch um eine „Stärkung des Pflegeberufs insgesamt“. Derzeit gebe drohe nämlich „weniger ein Pflegenotstand, als vielmehr ein Pfleger-Notstand“, führte Bodmann aus.
Angesichts der Tatsache, dass der Pflegesektor ein „Arbeitsplatzbeschaffer“ sei, brauche dieser Bereich eine besondere Aufmerksamkeit: Die Ausbildung müsste leicht erreichbar und von Schul- und Studiengebühren befreit sein. „Also eine Gratisausbildung zur Pflegekraft, egal ob das eine diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson oder etwa eine Ausbildung zur Pflegeassistenz ist.“ Nur so lasse sich langfristig ein Pflegenotstand abwenden.
religion.ORF.at/KAP