Archäologen finden in Israel 5.000 Jahre alte Großstadt

Bei Notgrabungen vor Straßenarbeiten in Zentralisrael sind Überreste einer 5.000 Jahre alten Stadt einschließlich eines religiösen Tempels gefunden worden.

„Dies ist das frühbronzezeitliche New York unserer Region“, urteilten die Grabungsleiter laut einer Mitteilung der israelischen Antikenbehörde (Sonntag) den Fund in En Esur in der nördlichen Scharon-Ebene.

Israel 5.000 Jahre alte Stadt gefunden

APA/AFP/Jack Guez

Bei Notgrabungen vor Straßenarbeiten in Zentralisrael sind Überreste einer 5.000 Jahre alten Stadt einschließlich eines religiösen Tempels gefunden worden

Jahrelange Ausgrabungsarbeiten

Die Stadt, die größte bislang in Israel gefundene aus dieser Zeit, sei einst sorgfältig geplant worden. Sie erstreckte sich über geschätzt 65 Hektar und bot rund 6.000 Bewohnern Platz. Die Grabungen dauerten der Mitteilung zufolge zweieinhalb Jahre und wurden mit Unterstützung von rund 5.000 Jugendlichen und Freiwilligen durchgeführt.

Eine Stadt dieser Größe sei ohne „eine führende Hand und einen administrativen Mechanismus“ nicht möglich, so die Forscher. Die beeindruckende Stadtplanung sowie an der Stätte gefundene, aus Ägypten eingeführte Werkzeuge werten die Archäologen als Beleg für ihre These. Neben Gebäuderesten fanden sie Werkzeuge aus Feuerstein, Tonscherben sowie Basaltsteingefäße.

Durchführung von Opferfesten

Zu den öffentlichen Gebäuden der Stadt zählt laut der Mitteilung ein zu rituellen Akten genutzter Tempel mit einem Steinbassin im Innenhof. Überreste verbrannter Tierknochen belegen laut der Behörde eine Durchführung von Opferungen. Ferner habe man in dem Tempel seltene Figurinen von Menschen und Tieren gefunden.

Die Funde lassen laut der Behörde erstmals Schlüsse über die Bewohner der Region, ihre Gesellschaftsorganisation und soziale Hiercharchie in der frühen Bronzezeit zu. Demnach betrieben sie hauptsächlich Ackerbau. Unter der frühbronzezeitlichen Stadt habe man bei den Grabungen zudem Reste einer rund 7.000 Jahre alten Siedlung freigelegt.

religion.ORF.at/KAP