D: Gesamte freikirchliche Gemeinde in Quarantäne

Nach der Coronavirus-Infektion einer zwölfköpfigen Familie in Euskirchen im deutschen Rheinland hat das zuständige Gesundheitsamt Quarantäne für alle Mitglieder der freikirchlichen Gemeinde im Ort, rund 500 Menschen, angeordnet.

Nach Angaben eines Behördensprechers von Dienstag sind alle Mitglieder der Euskirchener Mennoniten-Gemeinde betroffen, einer evangelischen Freikirche, der die Familie angehört. Nach der Familie sollen alle Gemeindemitglieder noch diese Woche auf das Virus getestet werden, hieß es.

Zunächst sei die Mutter mit Krankheitssymptomen ins Krankenhaus gekommen und positiv getestet worden, sagte ein Behördensprecher. Bei der weiteren Testung habe sich gezeigt, dass die ganze Familie mit dem Virus infiziert sei.

Kinder in Schule der Mennoniten

„Die Kinder sind vorher noch in die Schule gegangen, in die eigene Schule der Mennoniten. Und die Familie ist wohl auch noch in den Gottesdienst in das Bethaus der Mennoniten gegangen“, sagte der Sprecher. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Virus verbreitet worden sei.

Die Vorkommnisse ähneln jenen in Oberösterreich. Ein Coronavirus-Cluster in Linz mit weit über 100 infizierten Personen dürfte von einer Freikirche ausgegangen sein. In eng umgrenzten Gruppen mit gemeinschaftlichen Veranstaltungen kommt es leicht zu Infektionsketten.

Freikirchen in OÖ setzen Gottesdienste aus

Die freikirchlichen Gemeinden in Oberösterreich haben daher für zwei Wochen die Feier von Gottesdiensten ausgesetzt. Das war das Ergebnis einer Sitzung des Rates der Freikirchen in Österreich am vergangenen Freitag. Die betroffenen Kirchengemeinden wurden Freitagabend durch einen Brief des Vorsitzenden Reinhard Kummer darüber informiert. „Vermutlich sind die Infektionen zumindest teilweise von einem christlichen Treffen ausgegangen“, heißt es in dem Schreiben.

Die Freikirchen wollen mit dieser Maßnahmen die vom oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer verfügten Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen unterstützen. Betroffen von den Einschränkungen sind die freikirchlichen Gemeinden in den Bezirken Linz-Stadt, Linz-Land, Wels-Stadt, Wels-Land und Urfahr-Umgebung.

religion.ORF.at/APA/KAP/dpa