Altarraum während der Gabenbereitung

Pfarre Staatz

„felsenfest und stark“

Ein katholischer Gottesdienst zur Kraft des Glaubens, live aus der Pfarrkirche St. Martin im niederösterreichischen Staatz. Mit der Gemeinde feierte Pfarrer Philipp Seher.

Dass der Glaube an Gott Unmögliches möglich machen kann, und wäre dieser Glaube auch noch so klein, davon erzählt das Evangelium zu diesem Sonntag. Überraschend hört es sich auch an, meint Pfarrer Philipp Seher, wenn Jesus von der Haltung eines Knechtes spricht, die ermöglicht, dass er umso mehr in das Herz der Menschen legen kann: So kann Ungeahntes realisiert werden. Wenn er Herr sein kann.

Bleibe bei Glauben und Liebe, die uns geschenkt sind!

Lesung: Timotheus 2

Mein Sohn! Ich rufe dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Schäme dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen; schäme dich auch meiner nicht, der ich seinetwegen im Gefängnis bin, sondern leide mit mir für das Evangelium. Gott gibt dazu die Kraft. Halte dich an die gesunde Lehre, die du von mir gehört hast; nimm sie dir zum Vorbild, und bleibe beim Glauben und bei der Liebe, die uns in Christus Jesus geschenkt ist. Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns wohnt.

MUSIK

Kyrie

Preis und Ehre Gott, dem Herren

Hört auf die Stimme des Herrn!

Du hast, oh Herr, dein Leben

Heilig ist Gott Zebaot

Christe, du Lamm Gottes

Zu Gottes Ehr

Nun lobet Gott im höchsten Thron!

Musikverein Staatz
Leitung: Norbert Amon

Orgel: Helmut Zant

Auch nur so groß wie ein Senfkorn

Evangelium: Lukas 17

In jener Zeit baten die Apostel den Herrn: „Stärke unseren Glauben!“ Der Herr erwiderte: „Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: ‚Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden und verpflanz dich ins Meer!‘, und er würde euch gehorchen. Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm sagen, wenn er vom Feld kommt: ‚Nimm gleich Platz zum Essen?‘ Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: ‚Mach mir etwas zu essen, gürte dich, und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken.‘? Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven, wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.“

Sich durch Gott beschenkt wissen

Predigt

In mir hallen noch die Worte „unnützer Sklave“ nach. Viele Bilder tauchen da in mir auf, von Menschen, die härteste Arbeit verrichten, angekettet sind, unmenschlich behandelt werden und ein trostlosen Dasein fristen. So kann das Jesus Christus nicht meinen! Verabschieden wir uns hier von diesen Bildern. Ein Sklave in Israel war vielmehr eine Hilfskraft, die aber von seinem Herrn abhängig war. Ich spreche deshalb ab jetzt vom Knecht, weil das hebräische Wort „doulos“ Sklave im Sinne eines Knechtes meint. Ein guter Knecht erfüllte seine Aufgaben und Pflichten eifrig und versuchte das Ansehen seines Herrn zu mehren. Dafür hat er den Schutz seines Herrn gehabt: Obdach, Nahrung, seinen Lohn und Sicherheit. Das war oft mehr, als manche Menschen besaßen, die frei waren. Einem eifrigen Knecht eines guten Herrn fehlte es an nichts. Jesus Christus ist als Sohn Gottes – Friedensfürst, ein wunderbarer Ratgeber, Erlöser, Heiland, oder auch nach dem heutigen Evangelium gesprochen - ist wie so ein guter Herr. Dabei lehrt er nicht nur Dinge, die nützlich sind, innerlich reich und zufrieden machen, sondern er stärkt und begleitet uns auch.

Pfarrer Philipp Seher

Pfarre Staatz

Philipp Seher

Wenn ich an meinen Alltag denke, gibt es da nicht nur den klaren Fernblick am Berg, wo ich alles scharf sehe, Ruhe und Freude erfahre und weiß, wann ich was zu tun habe, damit es uns als Gemeinde gut geht. Es gibt immer auch Fragen, Sorgen und Unsicherheiten. Ich versuche all das dann ihm, meinem Gott und Herrn anzuvertrauen. Ich lege es in seine Hände und bitte um Hilfe. Mehr geht oft nicht. Aber man erlebt dann auch, wie die Dinge sich fügen, und steht dann staunend da und weiß nicht, wie das jetzt geschehen ist. Aber man ist glücklich, dass es so ausgegangen ist. So wächst dann immer mehr Dankbarkeit gegenüber ihm, denn da ist die Gewissheit: Das war er.

Ich bin gerne Christ, weil ich mich durch ihn beschenkt weiß. Er ist da, er begleitet uns Menschen, er stärkt uns, damit vieles zum Guten kommt. Für mich passt das Bild des Knechtes. Aber auch das des „unnützen Knechtes“? Ich denke, es will uns davor bewahren, dass wir uns etwas einbilden. Als Christen erleben wir ja, wie wir uns und unser Umfeld sich verändert. Dank seiner Gnade und Hilfe - darauf brauchen wir uns nichts einzubilden. Er behütet, beschützt und stärkt!

Er wirkt – durch mich oder dich. Wir können mithelfen, aber es braucht dafür die richtige Haltung: die Haltung des in Freiheit, in Freiwilligkeit dienenden Knechtes, der um Jesu Größe und Macht weiß und in seiner Liebe bleibt. Menschen in dieser Haltung nennt Jesus „nicht mehr Knechte, sondern Freunde“. Ihre Worte und Werke stärken und helfen dann wirklich mit, dass das Reich Gottes realisiert und auferbaut wird. Sie werden nützlich und wertvoll, auch weil sein Geist durch sie in den Herzen der Menschen Großes bewegt.
Vieles Unmögliche kann möglich werden. Jede noch so schwierige oder schlimme Situation kann Veränderung erfahren. Seine Friedenskraft und Liebeskraft stützen und beflügeln, und Jesus Christus wird erlebbar, als felsenfester, verlässlicher und starker Gott.

Pfarrkirche St. Martin am Fuße des Staatzer Felsen

Pfarre Staatz

Zum Fels gebaut

Der Staatzer Berg

Weithin sichtbar erhebt sich ein rund 100 Meter hoher Felskegel aus der Laaer Ebene. An seinem Fuß steht die dem heiligen Martin geweihte Staatzer Pfarrkirche. Die eindrucksvolle Kalkklippe aus der geologischen Entstehungszeit Europas ist Wahrzeichen der kleinen Marktgemeinde und inspirierte zum Motto dieser Messe.

Aktuelles in der Pfarre

pfarre-staatz.at

Kontakt

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2134 Staatz

gottesdienst@orf.at

Redaktion und Bildregie

Thomas Bogensberger