„Mit dem Hl. Leonhard die Ketten zerbrechen“
Oft hat er Gefangene besucht und sich für ihre Freilassung eingesetzt, der Heilige Leonhard, Pfarrpatron der Gastgebergemeinde im Kärntner Lavanttal. Die Legende erzählt sogar, dass die Ketten ungerecht eingekerkerter Menschen von selbst aufsprangen, wenn sie den Heiligen Leonhard um Fürbitte anriefen.
Welche Ketten sollen heute zerbrechen? Sind Menschen gefangen in den Ketten eigener Ängste? Darüber wird Dechant Martin Edlinger in seiner Predigt nachdenken.
Für Euch, die ihr meinen Namen fürchtet wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen
Lesung: Mal 3, 19-20b
Lesung
aus dem Buch Maleáchi.
Seht, der Tag kommt,
er brennt wie ein Ofen:
Da werden alle Überheblichen und alle Frevler zu Spreu
und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen,
spricht der Herr der Heerscharen.
Weder Wurzel noch Zweig wird ihnen dann bleiben.
Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet,
wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen
und ihre Flügel bringen Heilung.
Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen
Evangelium Lk 21, 5-19
Musik
Einzug: Improvisation zum Leonhard - Lied von Johann Spruk
Eröffnung: Leonard - Lied, GL 351
Kyrie & Gloria: aus der Messe in C „Du sollst den Feiertag heiligen“ von Robert Führer
Halleluja:
Guker Halleluja/Vers von Joze Trost, O.Vecchi
Bearbeitung: Johann Spruk
Gabenbereitung:
Somebody’s Knocking/ Trad. Spiritual, Bearbeitung: Uli Peters
Sanctus & Benedictus: aus der Messe in C „Du sollst den Feiertag heiligen“ von Robert Führer
Kommunion: A Song for You von Otto M.Schwarz
Danklied: Der Herr ist mein getreuer Hirt, GL 889
Auszug: Improvisation von Johann Spruk
Musikalische Gestaltung:
Kirchenchor und Orchester Bad St. Leonhard unter der Leitung von Franz Köppl
Mitwirkende:
Stadtkapelle Bad St. Leonhard,
Musikschule Oberes Lavanttal unter der Leitung von Otmar Lichtenegger
Orgel: Annelies Mostögl und Johann Spruk
In jener Zeit, als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schön bearbeiteten Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei sagte Jesus: Es werden Tage kommen, an denen von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleibt, der nicht niedergerissen wird. Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen und was ist das Zeichen, dass dies geschehen soll? Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist da. – Lauft ihnen nicht nach! Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Volk wird sich gegen Volk und Reich gegen Reich erheben. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. Aber bevor das alles geschieht, wird man Hand an euch legen und euch verfolgen. Man wird euch den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern, vor Könige und Statthalter bringen um meines Namens willen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch also zu Herzen, nicht schon im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.
Die Ketten der „Ich-Sucht“ zerbrechen und den Blick für die Not unserer Mitmenschen öffnen
Predigt
Heilige sind Menschen, durch die das Licht Gottes scheint. So auch unser Pfarrpatron, der Hl. Leonhard, dessen Fest wir im November feiern. Wunderschön sieht man das Licht durch die gotischen Glasfenster aus dem 14. Jahrhundert in unsere Kirche scheinen. Durch die Heiligen scheint Gottes Licht in die Welt und das Leben vieler Menschen wird etwas heller.
Eine Legende besagt, dass sich Leonhard stark für Gefangene eingesetzt hat und viele unschuldig Gefangene auf seine Fürsprache befreit wurden. Die Ketten sollen sogar zersprungen sein. So kam es, dass der Hl. Leonhard oft mit einer Kette dargestellt wird. Später deutete man diese Kette als Viehkette, so wurde er zum Schutzpatron der Tiere und der Landwirtschaft, was auch in unserer Gegend eine große Bedeutung bekam. Was sind die Ketten, die Sorgen und Probleme unserer Zeit? Wie können wir mit dem Hl. Leonhard diese Ketten zerbrechen?
Christus lässt uns im heutigen Sonntagsevangelium einen Blick auf das Ende werfen. Selbst schreckliche Ereignisse oder unser eigenes Schicksal sollen nicht Angst und Verwirrung auslösen. Wir sind aufgerufen, Zeugnis zu geben durch Wort und Tat in unserem Leben.
Wenn wir in unsere Welt schauen, so wissen wir von Kriegen, Unruhen, Terror, Naturkatastrophen, Unwetter, Hochwasser, Krankheiten, Hass, Ungerechtigkeit, Klimawandel und Armut. Mit dem Hl. Leonhard können wir erkennen, dass wir Menschen nur innerlich frei werden, wenn wir unsere Herzen für Gott und die Mitmenschen öffnen. Mit ihm können wir in uns die Ketten der Ich-Sucht zerbrechen und den Blick für die Not unserer Mitmenschen öffnen. Wir können uns von den Anhänglichkeiten an die Freuden und Güter dieser Welt lösen und die Frohe Botschaft und Gestalt Christi, unseres Erlösers erkennen, um unseren Glauben zu leben und weiterzugeben.
„Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“
(Lk 21, 19)
Christus ermuntert uns zur Treue und lädt uns ein, seiner Treue zu vertrauen.
Hl. Leonhard, du großer Nothelfer, wir vertrauen auf deine Fürbitte:
Führe uns zur Freiheit der Kinder Gottes und hilf uns, die Ketten in unserem Leben zu zerbrechen.
www.kath-kirche-kaernten.at/stleonhard-lavanttal
Regie: Thomas Bogensberger