Geschichten vom Helfen

Themen: Wie Hilfsorganisationen und Privatpersonen Flüchtlingen in Österreich helfen und ein Bericht über den Jemen, dem eine humane Katastrophe droht

Geschichten vom Helfen – Muslimische Flüchtlingshilfe

„Wir haben in unserer Religion den Auftrag zu helfen und die Lehre der Nächstenliebe und ich fand die Situation unerträglich, dass ich freien Wohnraum habe und andere Menschen keinen“, sagt der Islamwissenschaftler und Dozent an der Islamischen Religionspädagogischen Akademie, Nadim Mazarweh.

Praxis
Mittwoch, 2.9.2015, 16.00 Uhr, Ö1

Er hat vor einigen Wochen Mustafa Waly in seinem Haus in Guntramsdorf aufgenommen, einen Flüchtling aus Syrien. Als es dieser nach endlosen Fußmärschen endlich nach Österreich geschafft hatte, bekam er hier eine medizinische Diagnose, die all seine Pläne zu zerstören drohte: Er leidet an Multipler Sklerose, kann sich nur noch auf Krücken fortbewegen. Trotzdem versucht er alles, um wieder Fuß zu fassen, lernt Deutsch, will endlich arbeiten und seine Familie zu sich holen.

Auch der Musiker und Musiktherapeut Gernot Ghalib Stanfel aus Pressbaum in Niederösterreich, betreut syrische Flüchtlingsfamilien und sieht seine Aufgabe ebenso – gerade als Muslim – als kultureller und religiöser Vermittler.

Geschichten vom Helfen:
oe1.orf.at

Ö1 bietet eine Plattform, um private Hilfsinitiativen für Menschen, die nach Österreich geflüchtet sind, vorzustellen. Im Internet unter oe1.orf.at/miteinander können auch Sie Ihre Geschichte vom Helfen erzählen, Ihre Erfahrungen weitergeben und damit vielleicht auch anderen Mut machen. - Gestaltung: Alexandra Mantler

Millionen auf der Flucht - und zu wenig humanitäre Hilfe

Die 71 toten Flüchtlinge in einem Schlepper-Lastwagen auf der A4 im Burgenland haben vergangene Woche für Trauer und Betroffenheit gesorgt. Am Montag wurde der Opfer auch bei einem Gottesdienst im Wiener Stephansdom gedacht. Gleich nach Bekanntwerden der Tragödie meinte Österreichs Caritas-Präsident Michael Landau, dass jeder Tote eine Mahnung für einen gemeinsamen europäischen Plan zur Hilfe für Menschen auf der Flucht sei. Und Landau forderte für besonders verletzliche Gruppen humanitäre Visa, die eine sichere Einreise in die EU ermöglichen sollen - eine Forderung, wie sie etwa auch von der evangelischen Hilfsorganisation Diakonie gekommen ist.

Hilfe für Flüchtlinge:
Caritas und Diakonie

Unmittelbar vor Bekanntwerden der Tragödie auf der Ostautobahn hat vergangene Woche ein Pressegespräch der Caritas zum Thema Flucht und Hunger stattgefunden, unter anderem mit dem deutschen Flüchtlings-Experten Kilian Kleinschmidt. Dieser soll nun ja auch zur Bewältigung der Flüchtlingssituation in Österreich beigezogen werden, hat Innenministerin Johanna Mikl-Leitner gestern in der Fernsehsendung „Report“ angekündigt. Kleinschmidt hat die Internationale Gemeinschaft scharf kritisiert, dass sie zu wenig für Flüchtlinge in den Herkunftsländern tue, und dass viele Menschen sich deshalb auf den Weg nach Europa machen würden. - Gestaltung: Andreas Mittendorfer

Krieg und humanitäre Katastrophe im Jemen - Religiöse Wurzeln oder politische Machtinteressen?

Im Jemen tobt seit Monaten ein blutiger Krieg, oft als „Stellvertreterkrieg“ zwischen Saudi-Arabien und Iran oder als Religionskonflikt zwischen Sunniten und Schiiten bezeichnet. Doch die Lage ist weit komplizierter, und Friedensbemühungen der UNO sind bisher erfolglos geblieben.

Der Jemen steht nach monatelangen Bombenangriffen einer von Saudi-Arabien geführten Militär-Allianz und durch die Blockade von See-, Land- und Luftwegen vor einer humanitären Katastrophe. Die Zahl der Todesopfer nähert sich 5000 an, etwa die Hälfte davon dürften Zivilpersonen sein. Vergangenes Wochenende sind bei Luftangriffen auf die nördliche Provinz Haddschah mehr als 30 Menschen getötet worden, darunter 17 Zivilisten, wie Ärzte und Augenzeugen berichteten. - Gestaltung: Lise Abid

Moderation: Alexandra Mantler

Praxis 2.9.2015 zum Nachhören:

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