Madonna auf Reisen

Themen: Unbekanntes Buch Levitikus; Ausstellung über evangelisches Wien; Mariazeller Glasmadonna in Nazareth; Bibelessay von Markus Schlagnitweit

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ – Unbekanntes Buch Levitikus

Begibt man sich auf die Suche nach dem Herzstück der hebräischen Bibel oder des sogenannten Alten oder Ersten Testaments, wo würde man landen? Zuerst einmal in der Tora, also in den fünf Büchern Mose. Und in deren Mitte wiederum würde man das dritte der fünf Bücher, Levitikus, entdecken. Es sind nicht die fesselnden, dynamischen Geschichten wie im Buch Genesis oder Exodus, die dieses biblische Buch ausmachen.

Erfüllte Zeit
Sonntag, 19.2.2017, 7.05 Uhr, Ö1

Vielen erscheint es sperrig, im Christentum ist es relativ unbekannt und unterschätzt. Die katholische liturgische Leseordnung beispielsweise enthält nur zwei winzige Abschnitte aus dem Buch Levitikus. Was (daher) weithin unbekannt ist: Levitikus beinhaltet ein unumstößliches, absolutes Grundprinzip jüdischer und christlicher Ethik: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ – Gestaltung: Kerstin Tretina

Als Wien evangelisch war – Ausstellung im Wien Museum

„Brennen für den Glauben. Wien nach Luther“ ist der Titel einer großen Ausstellung im Wien Museum, die vor wenigen Tagen eröffnet wurde. Der Anlass ist das heurige Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“. Vor 500 Jahren hat Martin Luther seine berühmten 95 Thesen veröffentlicht und damit die Reformation ins Rollen gebracht. Auch in Wien.

Ausstellungshinweis:
„Brennen für den Glauben“ im Wien Museum

Zahlreiche hochkarätige Objekte veranschaulichen die Zeit, als Wien mehrheitlich protestantisch war, aber auch die Marginalisierung und Vertreibung der Protestantinnen und Protestanten. So ist etwa eine von drei erhaltenen Erstdrucken von Luthers Thesen aus dem Jahr 1517 zu sehen, aber auch das Augsburger Bekenntnis von 1530 und der Augsburger Religionsfrieden von 1555. Wolfgang Slapansky hat die Ausstellung besucht und mit den drei Kuratoren gesprochen.

Madonna auf Reisen – Ein Mariazeller Reliefglasfenster für die Verkündigungskirche in Nazareth

Im Norden Israels, auf einer großen Anhöhe im Bergland von Galiläa, liegt Nazareth. Weiter östlich befindet sich der See Genezareth - mit einem Seespiegel deutlich unter dem des Mittelmeers. In dem riesigen Tal beim See und beim Oberlauf des Jordan nahe der heutigen Stadt Tiberias und der antiken Siedlung Kapernaum dürfte einst Jesus mit seinen Jüngern unterwegs gewesen sein. Noch davor soll in Nazareth der Erzengel Gabriel Maria die Geburt des künftigen Erlösers verkündet haben. Wallfahrer besuchen deshalb gerne die „Verkündigungsbasilika“.

Glasmadonna Glasfenster Mariazell

ORF

Die Mariazeller Madonna in der Verkündigungsbasilika in Nazaretz

Seit kurzem befindet sich darin ein Glasfenster mit einem Relief der Heiligen Maria mit dem Jesuskind aus Mariazell. Gewissermaßen eine Heimkehr. Mirjam aus Nazareth ist als Mutter Jesu über Mariazell in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, - im Gepäck der beiden Diözesanbischöfe Franz Lackner (Erzdiözese Salzburg) und Willhelm Krautwaschl (Diözese Graz-Seckau), die mit einer Gruppe Jugendlicher in Nazareth waren. – Gestaltung: Ben Segenreich

Liebt eure Feinde – Bibelessay zu Matthäus 5, 38 - 48

Das Gebot der Feindesliebe, wie Jesus es in der Bergpredigt im Matthäusevangelium formuliert … - Für viele ein geradezu absurdes Ansinnen. Markus Schlagnitweit, Hochschul-, Akademiker- und Künstlerseelsorger der Diözese Linz, hegt dafür einiges Verständnis in seinen Überlegungen zu dieser Perikope, die in den römisch-katholischen Messfeiern für den siebten Sonntag im Jahreskreis vorgesehen ist.

Bibelessay zu Matthäus 5, 38 – 48

Moderation: Martin Gross

Erfüllte Zeit 19.2.2017 zum Nachhören:

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