Verschleppt, versklavt, vergessen?

Themen: Genozid an Jesiden im Nordirak; Online-Befragung unter ausgetretenen Katholiken in Deutschland; Kongress zum Thema Nachhaltigkeit; Film: „Soja: Der fleischgewordene Wahnsinn“

Verschleppt, versklavt, vergessen? - Die Jesidinnen im Nordirak

Sie selbst haben den Eindruck, von der Welt vergessen worden zu sein. Jene 3.500 jesidischen Frauen und Kinder, die sich seit August 2014 bis heute in der Gewalt von IS-Extremisten befinden.

Praxis
Mittwoch, 29.3.2017, 16.00 Uhr, Ö1

Damals hat die Terrormiliz im Norden des Irak zahlreiche Dörfer erobert und einen Genozid an den Jesiden verübt. Mindestens 5.000 Männer und Buben sind ermordet worden, etwa 7.000 Frauen und Mädchen verschleppt. Mehr als ein Jahr war auch die junge Jesidin Lamiya Aji Bashar in der Gewalt des IS, bevor sie fliehen konnte. Nun versucht sie jenen jesidischen Frauen und Kindern, die immer noch in Gefangenschaft sind, eine Stimme zu geben. Für ihr Engagement wurde sie im Vorjahr auch mit dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit ausgezeichnete. Vor kurzem war sie auf Einladung des „Weltgebetstages der Frauen“ und des Katholischen Akademikerverbandes in Wien und hat hier an einer Podiumsdiskussion über die aktuelle Verfolgungssituation der Jesiden teilgenommen. - Gestaltung: Maria Harmer

„Sag zum Abschied ...“ – Online-Befragung in Deutschland unter ausgetretenen Katholiken und Katholikinnen

Die katholische Diözese Essen in Nordrhein-Westfalen geht auf Motiv-Forschung. In einer Online-Umfrage möchte sie von - aus der katholischen Kirche - Ausgetretenen ihre Beweggründe erfahren, aber auch wissen, wieso viele Mitglieder der katholischen Kirche deren Angebote nicht nutzen, sagt der Projektleiter dieser Initiative, Thomas Rünker. So besucht nur etwa jeder zehnte Katholik bzw. Katholikin in Essen regelmäßig einen Sonntagsgottesdienst, heißt es von Seiten der Diözese. Ein Kirchenaustritt sei nicht nur ein schmerzlicher Verlust, sondern auch ein finanzieller. - Gestaltung: Andreas Jölli

Gutes Leben für alle - Kongress zum Thema Nachhaltigkeit

Mit der Frage, wie wir unsere Zukunft friedlich, solidarisch und nachhaltig gestalten können, hat sich vor kurzem ein großer Kongress an der Wiener Wirtschaftsuniversität beschäftigt, der Titel: „Gutes Leben für alle“.

Mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland haben das Thema facettenreich behandelt, in zahlreichen Workshops, Diskussionen und Vorträgen. Angefangen von der Frage einer gerechten Verteilung der Arbeit, über zeitgemäße Ideen der Stadtentwicklung, bis hin zur Klimapolitik und der Frage eines schonenderen Umgangs mit den Ressourcen der Erde. Gestaltung: - Andreas Mittendorfer

Soja: Der Fleisch gewordene Wahnsinn - Dokumentarfilm über die Folgen der Sojaproduktion in Brasilien

In Österreich essen wir pro Kopf und Jahr mehr als 60 kg Fleisch. Der hohe Fleischkonsum hat global gravierende Folgen: Das Futter für Rind, Schwein, Geflügel und Co verbraucht rund zwei Drittel aller fruchtbaren Flächen weltweit. Die EU importiert einen großen Teil des Futtermittels Soja aus anderen Weltgegenden. Was das für Herkunftsländer wie das bereits zuvor erwähnte Brasilien bedeutet, zeigt Thomas Bauer, Mitarbeiter der Landarbeiterpastoral der katholischen Kirche in Brasilien, in seinem neuen Film auf. „Soja: Der Fleisch gewordene Wahnsinn“ heißt die halbstündige Dokumentation. - Gestaltung: Alexandra Mantler

Thomas Bauer, Macher des Films "Soja. Der fleischgewordene Wahnsinn"

ORF/Alexandra Mantler

Dokumentarfilmer Thomas Bauer

Moderation: Alexandra Mantler

Praxis 29.3.2017 zum Nachhören:

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Mehr dazu:

Tao 30.8.2014: „Die Welt aus einer Perle“ - Die Religion der Jesiden

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