Zum Tod von Aharon Appelfeld

Themen: Hubert Philipp Weber über das Credo; Sr. Pietra Löbl, Nonne und Künstlerin; Nachruf auf Aharon Appelfeld; Bibelessay von Mirja Kutzer

Konzentrat des Glaubens – Hubert Philipp Weber über das Credo

Nur rund eine Minute braucht eine Pfarrgemeinde, um es feierlich zu beten oder aufzusagen - und doch ist in diesen wenigen Sätzen die gesamte Lehre einer Weltreligion zusammengefasst: Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist ein sehr dichter und komprimierter Text und bedarf daher der Auslegung. Vieles darin ist schwer verständlich und selbst wer es ein Leben lang immer wieder gesprochen hat, stolpert immer noch über die eine oder andere Stelle.

Lebenskunst
Sonntag, 14.1.2018, 7.05 Uhr, Ö1

An sich beten es (mit kleinen Varianten) alle christlichen Kirchen gleich. Der Theologe Hubert Philipp Weber hat jetzt eine ausführliche Interpretation aus römisch-katholischer Perspektive vorgelegt. Er lehrt am Institut für Dogmatische Theologe an der katholischen Fakultät der Universität Wien und leitet im Hauptberuf als theologischer Referent des Erzbischofs von Wien das Sekretariat von Kardinal Christoph Schönborn. – Gestaltung: Markus Veinfurter

Nonne und Künstlerin – Wie zwei Wege einander ergänzen

„Wir lieben das Abenteuer mit Gott, das unser Leben so spannend macht.“ So steht es in großen Lettern auf der Homepage des deutschen Franziskanerinnenklosters Sießen zu lesen.

Glasmonstranz Pietra Löbl

Sr. M. Pietra Löbl

Zerbrochenes: Glasmonstranz, 2012

Eine, die ausgezogen ist, genau dieses Abenteuer zu wagen, ist Sr. Pietra Löbl – von Beruf freischaffende Künstlerin. Vor Kurzem war sie auf Einladung des Begegnungs- und Informationszentrums „Quo Vadis“, einer Einrichtung der österreichischen Ordensgemeinschaften, in Wien. Im Zuge dieses Aufenthaltes hat sie mit Brigitte Krautgartner ein Gespräch geführt - über ihren nicht eben alltäglichen Lebensweg, über künstlerisches Schaffen und Spiritualität. – Gestaltung: Brigitte Krautgartner

Pietra Löbl Schale Rosenblütenblätter

Sr. M. Pietra Löbl

„Kein Maß kennt die Liebe“, aufgebrochene Schale aus Rosenblütenblättern, 2016

Leiden an der Mutter-Sprache - Zum Tod von Aharon Appelfeld

Er überlebte das Getto von Czernowitz, kam als Jugendlicher allein nach Palästina und wurde einer der bedeutendsten Schriftsteller Israels. Am 4. Jänner ist Aharon Appelfeld 85-jährig gestorben. Appelfeld war einer der produktivsten und angesehensten Autoren seines Landes. 46 Bücher hat er geschrieben. Sie wurden in 35 Sprachen übersetzt.

Aharon Appelfeld

AFP/PHILIPPE MERLE

Aharon Appelfeld 16.2.1932 - 4.1.2018

Appelfeld wurde am 16. Februar 1932 geboren und wuchs mit dem Vornamen Erwin in Czernowitz in der heutigen Ukraine auf. Seine Mutter wurde nach dem Einmarsch der Deutschen ermordet, der 9-jährige Bub überlebte alleine in den Wäldern und später unter anderem als Küchenjunge bei der Roten Armee. Mit 13 Jahren kam er ins damalige Palästina. Hauptthemen seiner Werke waren das jüdische Leben vor dem Holocaust und Kindheitserinnerungen aus Osteuropa. Über den Holocaust selbst schrieb er aber kaum. Dessen Wirklichkeit gehe „über jedes Vorstellungsvermögen“ hinaus, sagte Appelfeld, deshalb spare er sie in seinem Werk weitgehend aus. „Wörter“, so schrieb er, „halten großen Katastrophen nicht stand; sie sind schwach, erbärmlich und im Nu verfälschen sie“. Der an der Uni Wien lehrende katholische Theologe und Judaist Wolfgang Treitler war ein Freund Aharon Appelfelds und in dessen letzten Stunden bei ihm. Er hat einen sehr persönlichen Nachruf geschrieben.

Leib und Leben – Bibelessay zu 1 Korintherbrief 6, 13c - 15a. 17 - 20

Paulus von Tarsus, einer der erfolgreichsten Missionare und Theologen des frühen Christentums, wird immer wieder als Begründer einer großen christlichen Körperfeindlichkeit angesehen. Zu Unrecht, meint die katholische Theologin und Germanistin Mirja Kutzer. Sie lehrt an der Universität Kassel.

Bibelessay zu 1 Korintherbrief 6, 13c - 15a. 17 – 20

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 14.1.2018 zum Nachhören:

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