Jahr der Gedenken

Viel ist in diesem Jahr 2018 von Gedenken und Bedenken die Rede. Der Anlass ist die Jahreszahl, die Menschen in Medien, in der Politik, aber auch in den Kirchen dazu anregt, zurückzuschauen.

Morgengedanken 26.2.2018 zum Nachhören:

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Sie stellen Fragen nach der Vergangenheit: Was geschah in Österreich vor 100, vor 80, vor 50 Jahren? Brauchen wir diese runden Zahlen, um uns zu erinnern? Es ist ja nicht selbstverständlich, dass Menschen danach fragen, wie es früher war. Und es auch nicht immer angenehm, weil bei dieser Frage auch manches herauskommt, was man eigentlich lieber vergessen möchte.

Roland Werneck ist evangelisch-lutherischer Pfarrer in Wels, Oberösterreich

Kultur der Erinnerung

Ich wurde im Jahr 1962 in Wien geboren und habe in meiner Kindheit viele Geschichten „von früher“ gehört. Oft wurde in meiner Familie über die Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit erzählt.

Es waren Geschichten von der Angst und vom Hunger und sehr oft davon, wie man mit bescheidenen Mitteln überleben kann. Als Kind waren diese Geschichten für mich sehr weit weg. Erst später wurde mir bewusst, dass der Krieg ja damals gerade erst 20 Jahre vorbei war.

Heute bin ich mir sicher: Wenn wir wissen wollen, wer wir sind, steht am Anfang die Frage: Woher kommen wir? Die runden Jahreszahlen können uns die Tür für eine Kultur der Erinnerung öffnen.