Im Garten Gethsemane

Heute ist Gründonnerstag. Traditionell essen da viele Spinat - und auch so manche Vorbereitungen für das Osterfest werden heute wohl erledigt. In den biblischen Texten zum heutigen Tag spitzt sich die Situation für Jesus immer mehr zu.

Morgengedanken 29.3.2018 zum Nachhören:

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Es gibt Situationen im Leben, da braucht auch der Selbstständigste jemanden, der an seiner Seite ist. Am Abend vor seinem Tod ist auch für Jesus dieser Punkt erreicht. Nach dem Essen mit den Freunden geht er aus der Stadt hinaus, um in einem Olivenhain zur Ruhe zu kommen. Gethsemane heißt dieser Garten. Und nachdem er den Großteil der Jünger gebeten hatte zu warten, bittet er seine drei engsten Freunde, mit ihm weiter zu gehen, tiefer in den Garten hinein.

Luise Müller
ist evangelisch-lutherische Theologin

Ein Stück mitgegangen

Er kann jetzt nicht ganz alleine sein, wenn er zu seinem Vater betet. Er weiß mittlerweile, was ihm bevorsteht. Die Zeichen sind eindeutig. Soll jetzt alles vorbei sein? Gibt es keinen anderen Weg als den Weg in den Tod? Wenn man die Berichte der Evangelien liest, wird das Dramatische der Situation deutlich. Jesus steht Todesangst aus, er schwitzt Blut und Wasser, er ist verzweifelt, er verhandelt mit Gott und stellt die Frage, ob es nicht doch eine andere Möglichkeit gibt.

Wie schlimm muss es für ihn gewesen sein, dass seine Freunde einschlafen. Ein Stück sind sie mit ihm gegangen. Aber diese Intimität der Auseinandersetzung, des Ringens mit Gott, das ist zu viel für sie. Und so kommt der Schlaf wie ein Schutzmantel. Jesus ist enttäuscht. Und er legt seine letzten Stunden Gott in die Hände.