Karfreitag

Heute ist Karfreitag - dieser Tag ist für evangelische Christinnen und Christen von besonderer Bedeutung. Und viele, die sonst nicht so regelmäßig in die Kirche gehen, besuchen heute den Gottesdienst.

Morgengedanken 30.3.2018 zum Nachhören:

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Der Karfreitag ist für Christen einer der wichtigsten Tage im Kalender. Klar ist, dass er nur zusammen mit dem Fest der Auferstehung, das wir zu Ostern feiern, diesen Platz hat. Aber klar ist auch, dass es ohne den Tiefpunkt am Karfreitag kein Ostern gäbe. Aus dem Abstand von 2000 Jahren kann man das so erkennen. Aber damals? Die Beteiligten sahen damals nur das Scheitern, das Todesurteil für einen Unschuldigen, und erlebten bodenlose Angst, weil alle Hoffnungen zerstört waren.

Luise Müller
ist evangelisch-lutherische Theologin

Heute noch im Paradies

Mit Jesus hatten sie kurzen Prozess gemacht. Die Zeit drängte, wenn man noch vor dem Sabbat alles erledigt haben wollte. Nur ein paar Stunden blieben. Und so wurde er zusammen mit zwei weiteren Verurteilten ans Kreuz genagelt. Keine ungewöhnliche Art der Todesstrafe.

Es sind uns verschiedene Worte überliefert, die Jesus im Todeskampf gesagt haben soll. Mich berührt am meisten die kurze Unterhaltung, die er mit den zwei anderen Gekreuzigten hatte. Einer von beiden fordert Jesus auf, alle Drei vor dem Tod zu bewahren. Der andere weiß, dass Auswege nie zum Ziel führen. „Herr, denke an uns, wenn du in dein Reich kommst“, sagt er. Jesus hat da die Angst schon hinter sich. Und so antwortet er: „Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein“. Im Moment des absoluten Scheiterns leuchtet die Hoffnung.