Ijob erzählt von seinem Leid

Ein altes Sprichwort lautet: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Das ernst zu nehmen, dafür plädiert Dietmar Stipsits – mit Verweis auf eine biblische Gestalt, die alles verloren hat: Besitz, Familie und die eigene Gesundheit.

Morgengedanken 14.4.2018 zum Nachhören:

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Ijob behält sein Leid nicht für sich, sondern erzählt darüber seinen Freunden. Dieser Ijob sagt zu mir: Wenn du dich einsam fühlst, wende dich an einen Menschen, dem du vertraust, und sag ihm: „Ich bin sehr einsam und brauche jetzt deine Hilfe und deine Gesellschaft.“

Dietmar Stipsits
ist röm.-kath. Pfarrer des burgenländischen Seelsorgeraumes Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf

Freundschaften pflegen

Wenn dich Angst oder Enttäuschungen oder das Sterben deiner Partnerin/deines Partners plagen, überwinde dich und bitte eine Freundin/einen Freund, dir zur Seite zu stehen, für dich da zu sein, dir zuzuhören, dich in deinem Kummer und in deiner Trauer zu trösten. So wie Ijob sein Leid teilte, so soll auch ich mein Leid einer guten Freundin/einem guten Freund klagen. Geteiltes Leid ist der Anfang der Heilung.

Die Ijob-Geschichte ist für mich eine Einladung, Beziehungen zu knüpfen, wo eine für den anderen da ist, Freundschaften zu pflegen und dadurch ganz alltäglich und einfach die Liebe leben, eine Gemeinschaft zu sein, die – egal wie groß mein Leid ist - nicht aufhört zu hoffen, sondern darauf vertraut, dass Gott uns, dass Gott mich nie fallen lässt. Ijob teilt sein Leid, und Heilung wird möglich.