Verfassung der Natur
Gedanken für den Tag 25.5.2018 zum Nachhören:
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Um nicht missverstanden zu werden: bevor das Leben zur Hölle wird, ist es natürlich besser, sich zu trennen. Allerdings zeigt uns seit kurzem die Reproduktionsbiologie, dass Partnerschaften und Beziehungen ernstzunehmende Angelegenheiten sind, die Spuren in beiden Beteiligten hinterlassen. Es ist nicht nur das Bindungshormon Oxytocin, das bei der Geburt, beim Stillen, aber auch bei der Sexualität freigesetzt wird und als biologisches Substrat für innere Bindungen fungiert, aufgebaut einerseits zwischen Mutter und Kind, aber auch zwischen den Partnern und eigentlich eine lange Halbwertszeit hat.
Johannes Huber
ist Mediziner und katholischer Theologe. Sein Buch „Der holistische Mensch. Wir sind mehr als die Summe unserer Organe“ ist in der edition a erschienen.
Die Liebe herrscht nicht
Dies begründet auch die Nachhaltigkeit der menschlichen Sexualität, auf die im Aufklärungsunterricht nicht oft genug hingewiesen werden kann – denn diese Nachhaltigkeit besitzt auch ein großes Verletzungspotential.
Ähnliches gilt andererseits auch für den immunologischen Dialog zwischen Mann und Frau: Um der Erhaltung der Art willen passt sich die Frau an verschiedene Immunparameter des Partners an - sie macht förmlich eine Blaupause vom Gegenüber und verschränkt sich mit ihm – bildlich gesprochen. Dass dies auch mentale Brücken schlägt, die nicht spurlos abgerissen werden können, ist verständlich. Auch die Natur hat eine Verfassung, die man nicht so leicht außer Kraft setzen kann – die Liebe herrscht nicht, aber sie bindet und das ist mehr (J.W. Goethe)
Musik:
Ingo Goritzki/Oboe und Südwestdeutsches Kammerorchester unter der Leitung von Paul Angerer: „Rondo. Allegro - 3. Satz“ aus: „Konzert für Oboe und Orchester in C-Dur KV 314 (285d)“ von Wolfgang Amadeus Mozart
Label: Claves CD 50606