Füreinander beten
Morgengedanken 29.5.2018 zum Nachhören:
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Letzte Woche habe ich eine ältere Frau besucht. Wir kennen uns schon seit einigen Jahren und sehen uns in unregelmäßigen Abständen. Als ich mich verabschieden wollte, hat sie zu mir gesagt: „Bete für mich!“ Am Abend habe ich dann für sie gebetet.
Bruno Almer
ist Referent für Liturgie und Sakramente im Pastoralamt der Diözese Graz Seckau
Die Welt verändern
Das Füreinander-Beten ist für mich zum festen Bestandteil meines Lebens als Christ geworden. Es ist eine Form, wie ich für andere Menschen da sein kann, auch wenn ich kilometerweit von ihnen entfernt bin. Da haben besonders jene Menschen einen Platz, die mir im Leben anvertraut sind: meine Eltern und meine Schwester, meine Partnerin und meine Taufkinder und viele andere mehr. Es haben jene Platz, die mich – wie anfangs erzählt – um das Gebet gebeten haben. Und es haben auch jene Menschen einen Platz, die aus bestimmten Gründen nicht beten oder es nicht mehr können: die krank oder alt geworden sind, die das Beten verlernt oder noch nicht gelernt haben, die vom Leben und vom sogenannten „lieben Gott“ enttäuscht worden sind und nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.
Beten verändert vielleicht nicht gleich die ganze Welt. Für mich habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass Beten meine kleine Welt verändert und ich hoffe, dass mein Beten auch die kleine Welt jener positiv verändert, für die ich gebetet habe.