Die Mutter der Hospizbewegung

Themen: Zum 100. Geburtstag von Cicely Saunders; Ein Besuch im Hospiz der Caritas Socialis; Ein Gespräch mit der Armutsforscherin Magdalena Holztrattner; Wim Wenders Film über Papst Franziskus; Bibelessay von Brigitte Schwens-Harrant

Die Mutter der Hospiz-Bewegung – Zum 100. Geburtstag von Cicely Saunders

„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben – sondern den Tagen mehr Leben“, so hat es Cicely Saunders einmal formuliert. Die englische Sozialarbeiterin, Krankenschwester und Ärztin gilt als Begründerin der Hospiz-Bewegung, in der es darum geht, Menschen in ihrer letzten Lebensphase bestmöglich und ganzheitlich zu begleiten: beginnend mit einer effizienten Schmerztherapie, aber auch auf ganz private seelische und spirituelle Bedürfnisse eingehend. Das Wort Hospiz leitet sich vom lateinischen „hospitium“ ab, was Gastfreundschaft oder Herberge bedeutet.

Lebenskunst
Sonntag, 17.6.2018, 7.05 Uhr, Ö1

Vor fast genau 100 Jahren – am 22. Juni 1918 – wurde Cicely Saunders geboren (gestorben 2005). Brigitte Krautgartner hat ein Kurzporträt dieser ungewöhnlichen Frau gestaltet, in das sie auch Selbstzeugnisse (nicht zuletzt deren Glauben betreffend) eingearbeitet hat.

Leben bis zuletzt – Ein Besuch im Hospiz der Caritas Socialis

1967 eröffnete Cicely Saunders im Londoner Vorort Sydenham das St. Christopher´s Hospice. Mit der Bezeichnung „hospice“ bezog sie sich auf das mittelalterliche Hospiz, eine „Raststätte“, in dem Fall für das letzte Stück Lebensweg. In Österreich verbreitete sich die Hospiz-Bewegung Ende der 1980er-Jahre, eng verbunden mit der Schwesterngemeinschaft „Caritas Socialis“. Wegbereitend waren die ersten Kurse für Sterbebegleitung für Familien- und Altenhelferinnen dieses katholischen Frauenordens. Eine der bekanntesten Institutionen ist das Hospiz der „Caritas Socialis“ am Wiener Rennweg, eine Einrichtung für schwerstkranke Menschen mit weit fortgeschrittener, unheilbarer Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung. Lebensqualität ist dort das zentrale Ziel. Eine Reportage von Maria Harmer.

Über den modernen Kolonialismus – Ein Gespräch mit der Armutsforscherin Magdalena Holztrattner

Die Länder des globalen Südens nimmt man hierzulande gern aus einer eher einseitigen Perspektive als die „armen“ oder die „schwachen“ Staaten wahr, doch stimmt dieses Bild tatsächlich und ist der globale Norden tatsächlich so mächtig und reich, wie er sich gibt? Bei genauer Betrachtung wird man fündig, wenn man nach jenen Schätzen oder Kulturgütern sucht, die der Süden dem vermeintlich reichen Norden bieten kann - auch wenn viele dieser Güter, wie etwa kostbare Bodenschätze, dem Süden im Kolonialismus geraubt worden sind. Bis heute finden sich, wie es auch Papst Franziskus genannt hat, Formen der „modernen Sklaverei“ und des modernen kolonialistischen Denkens.

Anlässlich des Ö1-Schwerpunktes „Nord-Süd/Verteilung, Flucht und Migration“ hat Judith Fürst über diese Fragen mit der Direktorin der Katholischen Sozialakademie Österreichs (KSÖ) Magdalena Holztrattner gesprochen.

Filmische Privataudienz – Wim Wenders Film über Papst Franziskus

Filme, in denen Päpste auftauchen, gibt es viele. Am 14. Juni ist aber ein ganz besonderer in die Kinos gekommen. Denn Regisseur Wim Wenders hat keinen Film über, sondern mit Papst Franziskus gemacht. Der Papst hatte über einen seiner Mitarbeiter den deutschen Star-Regisseur persönlich anfragen lassen, ob er einen Film mit ihm produzieren würde. Herausgekommen ist, wie ein Filmkritiker meinte, „eine cineastische Heiligsprechung mit Hang zum Kitsch“, oder wie der „Spiegel“ titelte, eine „Privataudienz fürs Publikum“. Jedenfalls dürfte der Streifen vielen Menschen gefallen. Oliver Mahn berichtet, wie dieser besondere Film entstanden ist.

Das Gleichnis vom Senfkorn – Bibelessay zu Markus 4, 26 - 34

In den Evangelien gibt es zahlreiche Lehrreden des Jesus aus Nazareth, in denen er Bilder aus dem landwirtschaftlichen Bereich zur Verdeutlichung seiner Botschaft heranzieht. In jener Stelle aus dem Markusevangelium, die am sogenannten „11. Sonntag im Jahreskreis“ in der römisch-katholischen Messliturgie gelesen wird, findet sich eines der bekanntesten derartigen Gleichnisse, jenes vom Senfkorn: „Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.“ Gedanken dazu hat sich die katholische Theologin und Germanistin Brigitte Schwens-Harrant gemacht. Sie ist Feuilleton-Chefin der Wochenzeitung „Die Furche“.

Bibelessay zu Markus 4, 26 – 34

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 17.6.2018 zum Nachhören:

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Hinweis: Der Beitrag über den Papst-Film ist aus rechtlichen Gründen nicht nachzuhören!

Buchhinweis:

Cicely Saunders, „Sterben und leben. Spiritualität in der Palliative Care“, Theologischer Verlag Zürich

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