Mandela - der Unruhestifter

Für die Menschen in Südafrika - und weit darüber hinaus - ist morgen ein besonderer Tag: der 100. Geburtstag von Nelson Mandela. Der Bürgerrechtsaktivist und Politiker war bekennender Christ. Er gehörte der evangelisch-methodistischen Kirche an.

Morgengedanken 17.7.2018 zum Nachhören:

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Ein Unruhestifter. So übersetzt man den Namen Rolihlahla am besten, den Henry Mandela seinem Sohn gab. Morgen wäre Rolihlahla, bekannter als Nelson Mandela, 100 Jahre alt geworden.

Stefan Schröckenfuchs
Superintendent der evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich

Widerstand

Ein Unruhestifter ist er gewesen; im besten Sinne. Denn er hat die Ruhe jener gestört, die es sich in einem ungerechten System bequem gemacht hatten: der Apartheid, die der weißen Minderheit Südafrikas über Jahrzehnte die Vorherrschaft über die farbige Mehrheit sicherte. Mandela engagierte sich zunächst im gewaltlosen Widerstand. Als deutlich wurde, dass die Apartheidregierung nur mit Gewalt darauf reagiert, unterstützte er auch gewaltsame Maßnahmen wie Sabotage. Im August 1962 wurde er verhaftet und unter anderem wegen des Aufrufs zur öffentlichen Unruhe verurteilt. Rolihlahla, der Unruhestifter.

Erst drei Jahrzehnte später, nach 27 Jahren als politischer Gefangener, sollte Mandela der erste schwarze Präsident Südafrikas werden – darum bemüht, sein tief gespaltenes Land zu versöhnen. Zuvor aber brauchte es Rolihlahla, den Unruhestifter, der die Ruhe jener stört, die es sich im Unrechtssystem bequem gemacht haben. Ob es nicht auch heute immer wieder solche Unruhestifter braucht?