Wer bist du?

Es sind verschiedene Rollen, die ein Mensch in seinem Leben zu erfüllen hat: Vater, beste Freundin, Chefin, Nachbar, Tochter um nur ein paar zu nennen. Grundsätzliches zum Thema „wer bist du“ jetzt in den Morgengedanken der Salzburger Pastoralssistentin Ingrid Leitner:

Morgengedanken 27.7.2018 zum Nachhören:

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Früher hat man manchmal die Kinder gefragt „Wem gehörst denn du?“ Gemeint war, wessen Kind bist du denn? In früheren Zeiten musste der einzelne sich und das eigene Glück dem Wohl und den Werten der Familie oder Großfamilie unterordnen. Heutzutage sagen viele Menschen: Ich gehöre allein mir. Ich entscheide, was für mich gut ist. Ich habe die Möglichkeit, mich immer wieder selbst zu entwerfen. Ist das wirklich möglich? Oder dienen wir nicht doch immer wieder einer bestimmten Idee, einer Macht, dem Zeitgeist, dem Geld?

„Ein liebender Mensch“

Glaubende Menschen sprechen davon, dass sie Söhne und Töchter Gottes, Kinder Gottes, sind und dass alle aus Gott stammen. Davon ist unter anderem im 1. Kapitel des Johannesevangeliums eindrücklich die Rede. Zwar sind wir uns bewusst, dass wir geprägt sind durch das genetische Erbe und die soziale Umwelt und dass wir kollektive Erinnerungen mit uns tragen. Nicht immer sind wir unter idealen Bedingungen aufgewachsen, aber wir sind darin nicht gefangen. Es gibt etwas darüber hinaus.

Ingrid Leitner
ist Pastoralassistentin in Salzburg-St.Paul

Jeder Mensch auf dieser Erde hat eine Würde von Gott her. Diese Würde gehört zutiefst zu unserer Identität und sie ist unverlierbar. Unsere Menschenwürde, unsere Freiheit, unsere Fähigkeit zu lieben verdanken wir – so sagen wir es im Glauben – dem Umstand, dass wir Gottes Ebenbild sind. Alle aber sollen wir auf die Frage „Wer bist du?“ sagen können: „Ein liebender Mensch“.