Freiheit

Jedem Tierchen sein Plaisierchen… auch wenn dieses Sprichwort ein wenig flapsig klingt, es hat doch einen wahren Kern: Die Menschen wollen nach ihrer Fasson glücklich werden, ohne Einschränkungen von außen.

Morgengedanken 15.9.2018 zum Nachhören:

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Dass Freiheit glücklich und Unfreiheit unglücklich machen, leuchtet sofort ein. Es ist eine Binsenweisheit. Freiheit prägt den Alltag der Menschen: Ohne Hindernisse vom Nordkap nach Sizilien und von Estland bis Portugal fahren zu können, hat es außer für die Superreichen und Privilegierten noch nie gegeben.

Michael Bünker
ist Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich und Generalsekretär des evangelischen europäischen Kirchenverbandes GEKE

Demokratie

Freiheit prägt Wirtschaft und Politik. Die Grundfreiheiten der Menschenrechte sind für das Zusammenleben in Vielfalt unverzichtbar. Evangelische Kirchen betonen die Freiheit und daher die uneingeschränkte Geltung der Menschenrechte. Das bringen sie in Europa ein. Die bestmögliche Form, diese Freiheit politisch zu gestalten, ist die Demokratie. Umso bedenklicher, wenn heute mitten in Europa von „illiberalen Demokratien“ die Rede ist, also politischen Systemen, die Freiheiten einschränken. Zuerst ist es oft die Presse- und Meinungsfreiheit, oft auch die Religions- und Weltanschauungsfreiheit, die Freiheit von Kunst und Forschung, die Unabhängigkeit der Gerichte und so fort.

Aber wer mit demokratischen Mitteln Freiheiten beschränkt, höhlt die Demokratie von innen her aus. Daher sind stabile demokratische Verhältnisse der beste Weg, um den Menschen Glück und Wohlergehen in Freiheit zu gewährleisten. Aber Demokratie – das sind wir doch alle, oder?