Die fast vergessene Geschichte der Milada Horakova

Themen: Afghanische Schiiten feiern Aschura; Katholisch-muslimische Freundschaft in Zentralafrika; Milada Horakova, evangelische Widerstandskämpferin in der CSSR; Bibelessay von Helga Kohler-Spiegel

Das Fest der Trauer – Afghanische Schiiten feiern Aschura

Am 10. Tag des Moharram, des ersten Monats im islamischen Mondkalender, wird von Musliminnen und Muslimen der Gedenktag „Aschura“ begangen. Im schiitischen Islam ist es ein Tag der Trauer um ihren dritten Imam, Hussein, der im Jahr 680 unserer Zeitrechnung nahe der heutigen Stadt Karbala im Irak von Truppen des damaligen Kalifen getötet wurde.

Lebenskunst
Sonntag, 16.9.2018, 7.05 Uhr, Ö1

Von sunnitischen Muslimen wird dieser Tag mit der neben der Bibel ja auch im Koran berichteten Errettung der Israeliten vor dem Pharao in Verbindung gebracht, als Moses das Schilfmeer teilte; auch soll die ebenfalls dem Koran bekannte Arche Noah nach der Sintflut an diesem Tag gelandet sein. - Für Aleviten ist Aschura ein Feiertag nach ihrer 12-tägigen Fastenzeit. Lise Abid hat sich in einem Kulturverein afghanischer Schiitinnen und Schiiten in Wien angesehen, wie dort Aschura begangen wird.

Der Erzbischof und der Imam – Eine ungewöhnliche Freundschaft in Zentralafrika

Die Zentralafrikanische Republik ist ein stark unterentwickelter und instabiler Staat. Das Land zählt zu den ärmsten der Welt. Auch auf dem Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen nimmt es alljährlich einen der letzten Plätze ein. Seit dem Sturz von Präsident Francois Bozize im Jahr 2013 kommt es in der ehemaligen französischen Kolonie immer wieder zu Kämpfen zwischen muslimischen und christlichen Rebellen. Der Bürgerkrieg zählt zu den vergessenen Konflikten der Welt. Nach Angaben von Hilfsorganisationen gibt es mehr als eine halbe Million Binnenflüchtlinge und Vertriebene; unzählige Menschen sind ins benachbarte Ausland geflohen. Die Hälfte der rund fünf Millionen Einwohner des Landes ist auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen.

Auf Einladung des „König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog“, kurz KAICIID, waren Dieudonne Nzapalaínga, der Erzbischof von Bangui und der Präsident des Islamischen Rates der Zentralafrikanischen Republik, Imam Omar Kobine Layama, in Wien. Die beiden verbindet eine ganz besondere Freundschaft. – Gestaltung: Maria Harmer

Die fast vergessene Geschichte der Milada Horakova – Evangelische Widerstandskämpferin in der CSSR

Vor fast genau zehn Jahren, am 9. September 2008, wurde die tschechische Juristin Ludmila Brožová-Polednová zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt. Der Grund dafür war ihre Beteiligung an einem Justizmord in Zeiten der CSSR, im Jahr 1950. Opfer war die Juristin und Politikerin Milada Horakova. Die Vorwürfe gegen sie lauteten: antisowjetische Konspiration, Hochverrat und Spionage.

Eines Verbrechens hatte sich Milada Horakova, das steht heute fest, nicht schuldig gemacht. Den Kommunismus hat sie abgelehnt - wohl nicht zuletzt aufgrund ihrer tiefen christlich-evangelischen Überzeugung. – Gestaltung: Brigitte Krautgartner

Eine Frage zur Halbzeit – Bibelessay zu Markus 8, 27 - 35

Es ist eine Frage, die sich viele Menschen an Wendepunkten ihres Lebens stellen: „Wer und was bin ich in den Augen der anderen?“ Eine Frage, die Jesus auch seinen Jüngern gestellt hat. Nachzulesen in jenem Abschnitt aus dem Markusevangelium, der am 24. Sonntag im Jahreskreis auf der Leseordnung der katholischen Messen steht. Beobachtungen und Überlegungen stellt dazu die Vorarlberger Theologin Helga Kohler Spiegel an. Sie ist Professorin an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin und Supervisorin in Feldkirch.

Bibelessay zu Markus 8, 27 – 35

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 16.9.2018 zum Nachhören:

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