Der große Sommer

Der Sommer geht bald zu Ende. Zeit für einen kleinen Rückblick in den „Morgengedanken“ von Elisabeth Rathgeb.

Morgengedanken 16.9.2018 zum Nachhören:

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„Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.“ So beginnt ein Gedicht von Rainer Maria Rilke. Er war wirklich groß, dieser Sommer: ein Jahrhundertsommer, ein Rekordsommer. Ich hoffe, Sie haben ihn genießen können! Die Wärme, die vielen Sonnenstunden und lauen Abende, die üppige Obsternte mit einer Fülle an Himbeeren und Brombeeren, Zwetschken, Äpfeln und Birnen…

Elisabeth Rathgeb
ist Seelsorgeamtsleiterin der katholischen Diözese Innsbruck

Mutter Erde

Bei Rilke heißt es weiter: „Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los.“ Die Schattenseiten des Jahrhundertsommers waren tropische Hitze-Tage und Nächte, Trockenheit und Ernteausfälle, Stürme, Starkregen und Vermurungen.

So habe ich diesen Sommer in zweifacher Erinnerung: Dankbar für die wunderschönen Sonnentage und die reiche Ernte in unserer Gegend. Aber auch mit Bauchweh und Nachdenklichkeit, was die Veränderungen in der Natur betrifft: Der Klimawandel ist offensichtlich. Schützen wir unser gemeinsames Haus, die Erde. Sie ist uns anvertraut als Geschenk, das wir auch noch unseren Enkeln weitergeben sollen. Tiefsinniger hat es der hl. Franz von Assisi im Sonnengesang formuliert: „Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde…“ Unsere Schwester – Mutter Erde – braucht unsere Hilfe. Jeder Beitrag wirkt.