Das alte Bauernhaus

Auch in den kleinen Dörfern des Burgenlandes sind Bauernhöfe rar geworden. Bauernhöfe können dazu anregen, das heutige Konsumverhalten zu hinterfragen.

Morgengedanken 25.9.2018 zum Nachhören:

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Setze ich meinen Spaziergang fort, komme ich bei einem alten Bauernhaus vorbei. In diesem Wort steckt „bauen“, anbauen, bebauen, pflegen der Natur. Das Bauerntum schafft nach wie vor die materielle Grundlage der Menschheit. Es zeigt mir, wie wichtig Jahres- und Wachstumszyklen sind. Diese Zyklen prägten über Jahrtausende das Leben der Menschen.

Dietmar Stipsits
ist röm.-kath. Pfarrer des Seelsorgeraumes Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf im Burgenland

Achtsamkeit für mehr Nachhaltigkeit

Davon haben wir uns heute weit entfernt. Vor allem der Einsatz von Maschinen veränderte die bäuerlichen Arbeitsabläufe und den Beruf des Bauern. Massentierhaltung, Pestizide und vieles mehr führten zu einer Agrar-Industrialisierung, die Boden, Tiere und Menschen ausbeutet.

Das alte Bauernhaus stellt mir mein eigenes Konsumverhalten vor Augen und motiviert mich zu viel mehr Achtsamkeit im Umgang mit Lebensmitteln. Was stopfe ich Tag für Tag in meinen Körper hinein? Tut mir das gut? Was brauche ich wirklich, um mich gesund zu ernähren? Und wie sieht’s bei meinen Einkäufen aus? Kaufe ich Obst und Gemüse der gerade aktuellen Saison, Bioprodukte und möglichst aus der nächsten Umgebung? Oder müssen es tatsächlich die Äpfel aus Südafrika sein? Das alte Bauernhaus schärft meine Achtsamkeit zu mehr Nachhaltigkeit.