"Santo Romero!“

Seine Stimme konnte man nicht zum Schweigen bringen: Am 14.Oktober 2018 wird der salvadorianische Erzbischof Oscar Arnulfo Romero in Rom von Papst Franziskus heiliggesprochen.

Der 1917 geborene Oscar Arnulfo Romero war ein Vertreter der Befreiungstheologie. 1977 wurde er zum Erzbischof von San Salvador ernannt. Er geriet durch sein Eintreten für soziale Gerechtigkeit und politische Reformen in Opposition zur damaligen Militärdiktatur in El Salvador. Am 24. März 1980 wurde Romero während eines Gottesdienstes von Unbekannten erschossen. Es war sein Einsatz für die Rechte der Armen, der den Hass reaktionärer Kreise auf sich gezogen hatte. Romero hatte es als höchster Vertreter der katholischen Kirche gewagt, die Rechte der salvadorianischen Bevölkerung und konkrete Friedensmaßnahmen einzufordern. Als Auftraggeber des politischen Mordes stehen Militärs im Verdacht. Doch die Hintergründe der Tat wurden nie ganz aufgeklärt.

Logos
Samstag, 13.10.2018, 19.05 Uhr, Ö1

Vorbild für Millionen

Die Ermordung Romeros war Auslöser eines grausamen Bürgerkriegs zwischen Sicherheitskräften, rechten Todesschwadronen und linksgerichteten Guerillagruppen. Er dauerte bis 1992 und forderte mindestens 75.000 Menschenleben. Bischof Romeros Stimme konnte nicht zum Schweigen gebracht werden, denn er gilt auch heute noch als Vorbild für Millionen von Salvadorianer/innen, die seinem Beispiel folgen und sich für soziale Veränderungsprozesse einsetzen.

1994 begann ein Seligsprechungsverfahren für Romero, das sich deshalb so lange hinzog, weil es aus kirchlicher Sicht zu klären galt, ob die Todesumstände von politischen Motiven bestimmt waren oder die Kriterien eines Martyriums erfüllten.

Wer war Oscar Romero? Was bedeutet sein Lebenszeugnis für El Salvador, für Lateinamerika und die katholische Kirche weltweit? Welche Rolle spielt dabei seine Heiligsprechung in Rom?

Gestaltung: Johannes Kaup

Logos 13.10.2018 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar